Verschlussmaterial für Altstadtpflaster
Baustoffhersteller aus Rostock entwickelt innovatives Verschlussmaterial für Altstadtpflaster
Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU): Innovatives Forschungsvorhaben verschönert das Stadtbild
Verschlussmaterial Altstadtpflaster
Im verkleinerten Maßstab wird das Fugenverschlussmaterial derzeit intensiven Tests unterzogen. (Foto: Stones Gesellschaft für mineralische Baustoffe GmbH.)
Die Stones - Gesellschaft für mineralische Baustoffe mbH aus Rostock forscht derzeit an einem neuartigen Verschlussmaterial für Altstadtpflaster. Deren Lücken sind häufig besonders breit, deshalb müssen sie abriebsfest und erosionsbeständig sein, aber dennoch den Wasserabfluss gewährleisten. „Wir haben in vielen Städten und Gemeinden unseres Landes das ortsbildprägende Altstadtpflaster liegen. Mit dem innovativen Forschungsvorhaben des mittelständischen Familienunternehmens Stones GmbH soll es gelingen, die Pflasterung möglichst langlebig zu erhalten und gleichzeitig das Stadtbild zu verschönern. Ziel ist es, ein flexibles und wasserdurchlässiges Verschlussmaterial zu entwickeln, dass der Erosion und dem täglichen Abrieb standhält“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Donnerstag.
Fugenmaterial auf pflanzlich-mineralischer Basis stützt historische Pflasterung
Die historischen Pflasterungen mit sogenannter ungebundener Bettung gelten als die ältesten ihrer Art. Der Vorteil ist, dass sich die Steine dynamisch belasten lassen und somit auch Temperaturspannungen ungehindert abgebaut werden können. Zudem sind die Pflasterdecken wasserdurchlässig. Durch Regen und den Einsatz von Kehrmaschinen werden die Fugen jedoch ausgewaschen. In der Folge verlieren die Steine mit der Zeit ihren sicheren Halt und werden dadurch zur Stolperfalle für Passanten. Die leeren Fugen führen außerdem dazu, dass sie beim Überfahren erheblichen Lärm erzeugen und ein Magnet für Unrat sowie Unkraut sind. Bisher wurde stets versucht, dieses Problem mit starren Fugen in gebundener Form zu lösen. Doch bei starken Temperaturschwankungen halten diese Fugen der Belastung nicht stand und reißen. Danach dringt Wasser ein und bei Frost besteht die Gefahr, dass das Gefüge zusammenbricht. Durch den gezielten Einsatz von umweltfreundlichen organischen Polymeren soll ein organisch-mineralisch gebundenes Fugenmaterial entwickelt werden. Mit einer gewissen Elastizität würden sich die Steine so gegenseitig stützen und als Fahrbahndecke eine optimale funktionale Einheit bilden. Die Bindung des Fugenmaterials und der stabilisierten Wegedecken erfolgt auf pflanzlich-mineralischer Basis. „Die Stones GmbH entwickelt, produziert und vertreibt ökologische Baustoffe und leistet so über ihr Fugenmaterial einen Beitrag zur Schonung unserer Umwelt“, sagte Glawe.
Wirtschaftsministerium unterstützt vor Ort
Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe zur „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Verbindung mit dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) in Höhe von rund 132.000 Euro. Insgesamt belaufen sich die Gesamtkosten für das Vorhaben auf mehr als 245.000 Euro. Für die Förderung von wirtschaftsnaher Forschung, Entwicklung und Innovation stellt das Wirtschaftsministerium in der EU-Förderperiode bis 2020 aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) 168 Millionen Euro zur Verfügung. „Die Förderung wirtschaftsnaher Forschung, Entwicklung und Innovation hat eine hohe Priorität in Mecklenburg-Vorpommern. Daraus entstehen wettbewerbsfähige Produkte, Verfahren und Technologien. Das ist ein wesentlicher Schlüssel für die erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung im Land“, sagte Glawe.
Die Stones - Gesellschaft für mineralische Baustoffe mbH befindet sich im Familienbesitz und vertreibt seine innovativen Produkte vorzugsweise über den Baustoff-Fachhandel in Deutschland und Europa.
www.stones-baustoffe.de
Schwerin - 13.07.2017
Text: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit