UNESCO-Kulturtalent aus Vielank
Kulturministerin gratuliert UNESCO-Kulturtalent aus Vielank
Ministerin Birgit Hesse (SPD): Immaterielles Kulturerbe kann nur fortbestehen, wenn es gepflegt und gelebt wird
Der Reetdachdecker-Meister Joachim Schröter aus Vielank ist von der UNESCO im Juni 2017 zum Kulturtalent ernannt worden. Kulturministerin Birgit Hesse hat dem 58-Jährigen zu dieser Auszeichnung gratuliert. Seit Juli 2016 stellt die Deutsche UNESCO-Kommission über 12 Monate 12 Kulturtalente vor und zeigt, wie sie das Immaterielle Kulturerbe weiterentwickeln.
„Die Reetdachdeckerei ist eine traditionelle Handwerkstechnik, die typisch ist für unsere Region. Joachim Schröter aus Vielank gehört zu den Menschen, die diese Tradition lebendig halten“, lobte Kulturministerin Birgit Hesse. „Ich freue mich, dass erstmals ein Kulturtalent aus Mecklenburg-Vorpommern ausgewählt wurde und gratuliere Joachim Schröter zu dieser Auszeichnung. Die Aktion ‚Kulturtalente‛ ist eine schöne Idee der UNESCO. Sie zeigt, dass unser Immaterielles Kulturerbe nur fortbestehen kann, wenn es gepflegt und gelebt wird“, so Hesse.
„Um das Eindecken von Dächern mit Reet zu erlernen, braucht es mehr als nur ein Fachbuch oder ein Wochenendseminar“, erläuterte Joachim Schröter im Interview mit der UNESCO. „Man muss es ganz praktisch angehen: zuschauen, erklären lassen, ausprobieren. Jedes Dach ist anders, jeder Reetbund ist anders - dafür braucht es Erfahrung. Man muss auch ein Gefühl für das Handwerk haben, ein Gefühl für Flächen, für Ästhetik und für das Reet. Ein Reetdachdecker zeichnet sich durch Kreativität und gestalterische Fähigkeiten genauso aus wie durch körperliche Fitness“, so Schröter.
Im Jahr 2014 wurde das Reetdachdecker-Handwerk in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Ziel des Landes ist es, durch einen seriellen Antrag die Aufnahme in das UNESCO-Verzeichnis zu erreichen. Reetdächer sind in vielen Regionen Europas zu finden, in Mecklenburg-Vorpommern beispielsweise auf dem Darß und auf Rügen.
Schwerin - 20.06.2017
Text: Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur