Schwesig erinnert an 9. November
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) erinnert an 9. November 1938 und 1989
Den 9. November 1989 hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig als einen der wichtigsten Tage in der jüngeren deutschen Geschichte bezeichnet, der die Menschen in Ost und West wieder zusammengebracht und zur Deutschen Einheit geführt hat: „Heute, 28 Jahre später, kann man sich fast gar nicht mehr vorstellen, dass unser Land ebenso lang durch eine Mauer geteilt war. Im Herbst 1989 haben die Menschen in Ostdeutschland mit friedlichem Protest die Öffnung der Grenzen erkämpft. Das war eine große Leistung, die alle Anerkennung und großen Respekt verdient.“
Für die meisten Menschen in Ostdeutschland sei die Öffnung der Grenzen ein Aufbruch gewesen. „Sie haben den Umbruch als Chance begriffen, ihre Zukunft mutig in die eigenen Hände genommen und gemeistert“, sagte die Ministerpräsidentin. Auch wenn sich viel entwickelt habe, bleibe noch viel zu tun im wiedervereinigten Deutschland. Schwesig: „Ich denke da an die Rentenangleichung, an die Löhne, die vielfach immer noch unterschiedlich in Ost und West sind. Und ich denke an Gleichstellung und an die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Da müssen wir weiter vorankommen.“
Sie selbst sehe sich als Gesamtdeutsche mit ostdeutschen Wurzeln. "Als Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern trete ich ganz entschieden dafür ein, dass die enormen Leistungen der ostdeutschen Menschen im vereinten Deutschland besser anerkannt werden. Sie sind bisher nur ungenügend gewürdigt worden. Die Ostdeutschen haben entscheidend zur guten Entwicklung Deutschlands seit 1989 beigetragen“, sagte die Ministerpräsidentin.
„Der 9. November ist für mich auch Anlass, an einen der schlimmsten Tage in der Deutschen Geschichte zu erinnern. Am 9. November 1938 wurden überall in Deutschland Synagogen zerstört und niedergebrannt und Menschen jüdischen Glaubens drangsaliert, angegriffen oder gar umgebracht. Es war ein Tag der Schande“, sagte die Ministerpräsidentin. „Aus diesem Tag resultiert eine doppelte Verpflichtung. Wir müssen alles dafür tun, dass Nazis und andere Rechtsextremisten nie wieder in Deutschland an die Macht gelangen. Und wir treten aktiv dafür ein, dass unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger einen Platz in der Mitte unserer Gesellschaft haben.“
Schwerin - 08.11.2017
Text: Staatskanzlei / Ministerpräsidentin