Schluckimpfung für Fische
Wissenschaftler entwickeln Schluck-impfung für Fische
Angesichts der steigenden Nachfrage nach Fisch und der Notwendigkeit von bestandsschonenden Maßnahmen steigt die Bedeutung der Aquakultur. Deshalb fördert das Land Mecklenburg-Vorpommern verschiedene Pilotprojekte, um die Aquakultur im Land weiter zu entwickeln.
Das Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems, das Institut für Mikrobiologie der Universität Greifswald und der Leibnitz-Institut für Nutztierbiologie Dummerstorf erhielten einen Fördermittelbescheid in Höhe von über 1 Mio. € aus Mitteln des Landes und dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds.
Die Institute entwickeln gemeinsam ein neues Impfsystem für Fische in Aquakulturen. Für die Gesundheit der Fische, gerade in Aquakulturanlagen, sind Impfungen von großem Wert, schließlich besteht hier die Gefahr von seuchenhaft verlaufenden Infektionskrankheiten mit bis zu 100% Verlusten. Es gibt bereits Impfstoffe, die jedoch injiziert werden müssen. Das heißt, jeder Fisch muss in die Hand genommen werden, um eine Spritze zu erhalten, was großen Stress für den Fisch und einen enormen Arbeitsaufwand für die Fischzüchter bedeutet. Mit der Schluckimpfung für Fische soll ein neues modulares Impfsystem entwickelt werden, was hier Abhilfe schaffen kann.
Entwickelt werden sollen hierbei Impfstoffe die an die jeweilige Fischart (z.B. Lachse und Forellen, Karpfen oder Barsche) und die jeweiligen Infektionserreger anpassbar sind. Gleichzeitig soll der Impfstoff sicherer gemacht werden, in dem für einen Impfstoff wichtige Teile der Bakterien und Viren kombiniert werden. Zudem untersuchen die Projektpartner in den nächsten drei Jahren, wie der Impfschutz aufgebaut werden kann und wie die Impfung bis auf Ebene der wichtigen Immungene funktioniert. Des Weiteren sollen aus den Untersuchungen, wie die Fische den Impfstoff am besten aufnehmen, klare Regeln zum Einsatz einer Schluckimpfung für die Fischzüchter in der Praxis entwickelt werden.
Mit diesem Wissen können die Impfstoffe gezielt pharmazeutisch produziert und letztendlich zugelassen werden. Hierfür ist ein großes Folgeverbundprojekt angedacht.
Schwerin - 16.08.2017
Text: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt