Treffen der Kreishandwerkerschaften in Rostock
Staatssekretär Dr. Stefan Rudolph: Kreishandwerkerschaften sind starke Interessenvertreter für das Handwerk – intensiver für die Innungsmitgliedschaft werben
In Rostock hat am Mittwoch die Mitgliederversammlung der Landesarbeitsgemeinschaft der Kreishandwerkerschaften Mecklenburg-Vorpommern (LAG M-V) getagt. „Die Kreishandwerkerschaften sind neben den Wirtschaftskammern des Handwerks eine wichtige Interessenvertretung des Handwerks und der Innungen. Sie fördern die wirtschaftlichen und sozialen Interessen ihrer Innungsmitglieder, sind Dienstleister sowie Beratungs- und Koordinierungsstelle. Von der starken Gemeinschaft können alle Handwerksunternehmen profitieren. Hier gilt es, noch aktiver bei den Betrieben für eine Innungsmitgliedschaft zu werben, um den Organisationsgrad weiter zu erhöhen“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph vor Ort.
Steigende Ausbildungszahlen im Handwerk – Branche ist attraktiv für Jugendliche
Ein Thema der Versammlung war die aktuelle Ausbildungssituation in den Handwerksbetrieben Mecklenburg-Vorpommerns. Nach Angaben der Handwerkskammer Schwerin sind zum diesjährigen Ausbildungsstart 533 neue Ausbildungsverträge geschlossen worden (Stand 15.08.2017), das entspricht einem Plus von 12,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Bereich der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern sind 952 Ausbildungsplätze neu besetzt worden (Stand 25.08.2017); im Vorjahr waren es 933 Ausbildungsplätze. „Die steigenden Zahlen bei der Besetzung der Ausbildungsplätze im Handwerk zeigen, dass die Branche bei Jugendlichen wieder attraktiver wird. Es bleibt dabei: Eine Berufsausbildung im Handwerk schafft eine solide Basis für die berufliche Karriere, bietet Raum für die persönliche Weiterentwicklung und trägt dazu bei, qualifizierte Fachkräfte für die Unternehmen zu sichern“, sagte Rudolph.
Wirtschaftsministerium unterstützt Fachkräftesicherung im Handwerk – Meisterbrief sorgt für wirtschaftliche Stabilität
Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Fachkräftesicherung im Handwerk, unter anderem durch das „Meister-Extra“ in Höhe von 1.000 Euro für Handwerksmeister als Anerkennung für ihren Abschluss. „Wir haben uns vorgenommen, das Meister-Extra ab 2018 zu verdoppeln. Das Meisterextra für die 50 Besten wollen wir auf 5.000 Euro erhöhen“, sagte Rudolph.
Weiterhin erhalten Existenzgründer, die ein bestehendes Unternehmen übernehmen, vom Wirtschaftsministerium eine „Meisterprämie“ in Höhe von 7.500 Euro. Zudem wird die landesweite Marketingkampagne „Besser ein Meister“ gefördert, die gezielt die Nachwuchswerbung im Handwerk betreibt. „Der Meisterbrief steht für wirtschaftliche Stabilität im Handwerk. Er qualifiziert in den Bereichen Betriebswirtschaft, Ausbildungsbefähigung und Fachwissen. Selbstständige Handwerker können so kaufmännische Entscheidungen auf fundierter Basis treffen, angestellte Meister sind herausragend qualifizierte Fachkräfte mit Führungsqualitäten. Der Meister mit dieser dreifachen Qualifikation als Spezialist für sein Fachgebiet, Ausbilder und Unternehmer ist ein einmaliges Erfolgsmodell für Deutschland und ein wichtiger Standortfaktor im internationalen Wettbewerb. Wir werden uns weiter dafür einsetzen, dass die Meisterausbildung gestärkt wird“, sagte Rudolph.
Informationen zum Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern
Das Handwerk hat als Wirtschaftsfaktor, Arbeitgeber und Ausbilder eine herausragende Bedeutung für das Land Mecklenburg-Vorpommern. Das Handwerk und der gewerbliche Mittelstand umfassen mehr als 90 Prozent aller Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern. Derzeit sind über 20.200 Betriebe bei den Handwerkskammern verzeichnet. Diese beschäftigen über 112.000 Menschen und 4.958 Lehrlinge und erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von neun Milliarden Euro. Gemessen an den gesamtwirtschaftlichen Eckdaten können dem Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern etwa 10 Prozent der Bruttowertschöpfung, rund 14 Prozent der Erwerbstätigen und etwa 25 Prozent des Ausbildungsmarktes zugerechnet werden. Mit 12,4 Handwerksbetrieben je 1.000 Einwohner in Mecklenburg-Vorpommern wird der deutsche Durchschnitt von 11,8 Betrieben pro 1.000 Einwohnern deutlich übertroffen.
Informationen zu den Kreishandwerkerschaften in Mecklenburg-Vorpommern
Die neun Kreishandwerkerschaften (KHS) in Mecklenburg-Vorpommern (KHS Vorpommern-Greifswald, KHS Güstrow, KHS Mecklenburg/Strelitz-Neubrandenburg, KHS Müritz-Demmin, KHS Nordwestmecklenburg-Wismar, KHS Rostock-Bad Doberan, KHS Rügen-Stralsund-Nordvorpommern, KHS Schwerin, KHS Westmecklenburg-Süd) bilden die Landesarbeitsgemeinschaft der Kreishandwerkerschaften MV. In den Kreishandwerkerschaften sind insgesamt 126 Handwerksinnungen organisiert.
Schwerin - 30.08.2017
Text: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit