Im Alter (seelisch) gesund im Quartier


Von der Forschung zum gemeinsamen Handeln


Erste Ergebnisse eines Forschungsprojektes „Menschen mit komplexen Hilfebedarfen außerhalb der Hilfestrukturen - Entwicklung von Identifikatoren und Zugangswegen in der Hansestadt Rostock“ wurden heute im Mehrgenerationenhaus in Lütten Klein vorgestellt. Rund 40 Akteure aus dem sozialen Netzwerk und Anbieter von Versorgungsleistungen besonders der Stadtteile Südstadt und Lütten Klein wurden dafür zur Lebenssituation von Rostocker Einwohnerinnen und Einwohnern über 70 Jahre befragt, die einen komplexen Hilfebedarf haben und zurückgezogen leben. Neben deren Lebenssituation standen die Erreichbarkeit dieser Menschen sowie ihre Unterstützung durch andere im Mittelpunkt. Ziel ist, auch im Alter Lebensqualität und (seelische) Gesundheit im Stadtteil/Quartier bzw. im gewohnten Lebensumfeld zu sichern.

Viele Interviewte betonten, dass das gesellschaftliche Image der stetig wachsenden Zielgruppe der alternden Menschen positiver werden müsse. Pflegenden Angehörigen kommt hier eine wesentliche Rolle zu. Auch sie benötigen Entlastung und Unterstützung. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Dienstleistungsunternehmen wie Frisören, Apotheken und Sanitätshäusern fallen häufig ältere Menschen auf, die vereinsamen und Hilfe brauchen. Oft mangelt es aber an Wissen über geeignete Hilfen sowie an einer Vernetzung der Angebote und Partner im Stadtteil.

Beratungsofferten im Quartier müssen ausgebaut und effektiver genutzt werden. Hausärzte, Pflegestützpunkte und Pflegedienste müssen verstärkt in den Blickpunkt gesetzt werden. Interviewpartner des Forschungsprojektes, Interessierte aus den Stadtteilen und der Rostocker „Forschungsgruppe“ diskutierten heute gemeinsam künftige Handlungsstrategien für eine erfolgreiche Quartiersarbeit.

Das auf zwölf Monate ausgerichtete Forschungsprojekt war von GeWINO Innovation im Nordosten Gesundheitswissenschaftliches Institut Nordost - AOK Nordost gefördert und mit verschiedenen Rostocker Akteuren, darunter das Gesundheitsamt der Hansestadt Rostock, umgesetzt worden.

Rostock - 15.09.2017
Text: Pressestelle Universitäts- und Hansestadt Rostock