Herausforderungen des Klimawandels


Rostocker Stadtverwaltung stellt sich Herausforderungen des Klimawandels


Der Klimawandel ist eine Realität. Sebastian, Axel, Elon, Felix, Kyrill, Xavier und Herwart – das sind nur einige der Sturmtiefs, die in den vergangenen Jahren über Deutschland gezogen sind. Die Folgen waren oftmals verheerend: Straßenüberflutungen, umgestürzte Bäume, Stromausfälle, hohe Sachschäden an privatem und öffentlichen Eigentum, Bahnstrecken und Straßen gesperrt und sogar Todesopfer.

Um die in Zukunft häufiger zu erwartenden Folgen des Klimawandels und die damit einhergehenden Herausforderungen benennen und in Planungen berücksichtigen zu können, entwickelte die Hansestadt Rostock im Jahr 2012 das „Rahmenkonzept zur Anpassung an den Klimawandel“. Das Konzept skizziert die zu erwartenden Klimaveränderungen speziell für die Region, Handlungsfelder werden umrissen und erste Maßnahmen benannt. Mit der ersten Fortschreibung 2016 wurde der Erfüllungsstand der Maßnahmen eingeschätzt. Hier ist die Hansestadt auf einem guten Weg, steht aber weiterhin vor großen Herausforderungen, die im Rahmen einer klimaangepassten Raum- und Siedlungsplanung gelöst werden müssen.

Derzeit wird die zweite Fortschreibung zum Rahmenkonzept vorbereitet. Auf Initiative des Senators für Bau und Umwelt Holger Matthäus hatte dazu das Amt für Umweltschutz kürzlich zu einem Workshop eingeladen. Dr. Dagmar Koziolek, Abteilungsleiterin Immissionsschutz und Umweltplanung und Sven Schmeil, Abteilungsleiter Wasser und Boden im Amt für Umweltschutz, führten durch die Veranstaltung.

Die Ämter informierten über ihren derzeitigen Sachstand bei der Erfüllung der Maßnahmen. Mitarbeiter des Amtes für Umweltschutz erläuterten die Einbindung des Themas in die übergeordneten und kommunalen Planungen. Konzepte und Methoden im Umgang mit Starkregenereignissen und Binnenhochwasser wurden ebenfalls vorgestellt. Darüber hinaus präsentierte das Amt für Umweltschutz erste Ideen zur Einbindung der Öffentlichkeit in den Klimawandelanpassungsprozess.

Die Klimaschutzleitstelle gab einen Ausblick auf die Fortschreibung des „Masterplans 100% Klimaschutz“. Das Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Landschaftspflege sprach sich dafür aus, städtische Flächen multifunktional zu gestalten und zu planen. Auch die Möglichkeit der Dach- und Fassadenbegrünung sollte stärker einbezogen werden. Der Wert der Rostocker Heide für die städtische Umwelt wurde vom Stadtforstamt betont. So hat der Wald beispielsweise auf rund 290 Hektar Referenzfläche die Möglichkeit, sich ungestört und ohne äußere Lenkung zu entwickeln. Das Gesundheitsamt informierte unter anderem über „Hitzepläne“ und das regelmäßige Monitoring zur Badewasserqualität.

Das Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung und Wirtschaft betonte, dass Stadtentwicklung und Planungen immer so flexibel gestaltet werden müssen, dass auf neue Entwicklungen und Klimawandelbedingungen reagiert werden kann. Der Anpassungsprozess betrifft die gesamte Stadtgesellschaft und erfordert von allen Beteiligten ein großes Engagement. Auch die Mitwirkung der Betriebe der Daseinsvorsorge, der klein- und mittelständischen Unternehmen sowie die Förderung des Bürgerengagements sind dabei wichtig und werden im Zuge der nächsten Fortschreibungen stärker einbezogen.

Im Jahr 2018 wird die „2. Fortschreibung zum Rahmenkonzept zur Anpassung an den Klimawandel“ fertiggestellt. Darin werden die enthaltenen Maßnahmen auf den Prüfstand gestellt und evaluiert. Das Rahmenkonzept und die 1. Fortschreibung sind hier öffentlich einsehbar im Internet unter www.rostock.de/umweltamt (Immissionsschutz – Umweltplanung – Stadtklima und Klimawandelanpassung).

Rostock - 10.11.2017
Text: Pressestelle Universitäts- und Hansestadt Rostock