Förderbescheid für Kur- und Heilwald


Minister Dr. Till Backhaus (SPD) übergibt Förderbescheid für Kur- und Heilwald

Umweltminister Dr. Till Backhaus übergab einen Förderbescheid in Höhe von 281.000 Euro heute an die Stadt Bad Doberan zur Errichtung eines Kur- und Heilwaldes im Waldgebiet Quellholz-Eikhänge im Südwesten der Stadt. Dabei sollen forst- und gesundheitswirtschaftliche sowie medizinische Aspekte berücksichtigt werden. Das Waldstück wird eingefasst von der Schwaaner Chaussee und der Moorbad-Klinik, der Bahnstrecke Wismar-Rostock, der ehemaligen Mülldeponie sowie von Ackerflächen im Süden.

„Wälder tragen mit ihrem Sauerstoffreichtum erheblich zur sauberen Luft bei und haben die Menschen zu allen Zeiten zur Erholung und Entspannung eingeladen. Die staatliche anerkannten Kur- und Erholungsorte verfügen mit 72.000 Hektar über besonders viel Wald. Dieses hohe natürliche Potential sollte stärker als bisher für die Gesundheitsvorsorge, für Therapie- und Rehabilitationsmaßnahmen erschlossen werden. Deshalb bieten wir in Mecklenburg-Vorpommern seit 2013 die Möglichkeit, ein Waldgebiet für eine gesundheitsorientierte Vorrangnutzung als Kur- bzw. Heilwald zu widmen. Das ist in Deutschland einzigartig“, so der Minister.

In dem aktuellen Vorhaben sollen die Interessen von Moorbad-Klinik und Krankenhaus Bad Doberan einbezogen werden, die beide an das Quellholz angrenzen. Mit einer möglichen Verbindung der Waldbereiche nördlich und südlich der Bahnlinie kann außerdem eine übergeordnete Verbindung zur Innenstadt geschaffen und das Stadtleben für den nichtmotorisierten Verkehr spürbar aufgewertet werden.

Zu dem Projekt ist ein umfangreicher Maßnahmenkatalog erarbeitet worden. Unter anderem soll das vorhandene Wegesystem im Quellholz erweitert und nach Möglichkeit barrierefrei gestaltet werden, vorhandene Aussichtspunktesollen integriert und ausgebaut werden, auch sollen attraktive Einzelbäume hervorgehoben und beschildert werden. Darüber hinaus ist vorgesehen, vorhandene Hügelgräber durch Beschilderung und Möblierung zu akzentuieren – und auch die Realisierung eines Waldlehrpfades ist angedacht.

„Ich denke, hier in Bad Doberan leisten wir einen guten Beitrag, um den Wald in seiner Erholungsfunktion weiter auszubauen. Schließlich erhöht das auch die Lebensqualität der Bewohner, macht die Region noch attraktiver für Touristen und stärkt das mit auch langfristig den ländlichen Raum in Mecklenburg-Vorpommern“, sagte der Minister.

Hintergrund

Mecklenburg-Vorpommern ist das einzige Bundesland, welches über mehrere kilometerlange Küstenwälder verfügt, die direkt an den Stränden zu finden sind.

Seebäder, Kur- und Erholungsorte in Mecklenburg-Vorpommern sind vornehmlich dort entstanden, wo Wasser und Wald aufeinandertreffen.
In unserem Bundesland sind 24,1 Prozent (%) der Fläche von Wald bedeckt (558.000 Hektar).

Das Forstamt Bad Doberan erstreckt sich entlang der Ostseeküste westlich von Rostock bis vor die Tore der Hansestadt Wismar, südlich zum Beispiel bis zur Stadt Neukloster bzw. der Stadt Schwaan.

Die sieben Reviere des Forstamtes teilen sich in über 14.000 ha Wald, davon rund 8.200 ha der Landesforst M-V und Landeswald sowie fast 5.900 ha Wald übriger Eigentumsformen.

Der Kurwald hat eine eher allgemeine Erholungsfunktion mit gesundheitsfördernden Angeboten. Er ist auf Maßnahmen der Sekundärprävention für Kurgäste und reha-Patienten ausgerichtet, wie zum Beispiel therapeutisches Wandern oder thematische Terrainkuren.

Beim Heilwald dagegen soll die konkrete Heilwirkung auf den Menschen im Mittelpunkt stehen. Er kann als ein Behandlungsraum in der Natur verstanden werden.

Schwerin - 15.03.2017
Text: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt