Richtfest bei der Centogene AG in Rostock


Richtfest beim Medizintechnikunternehmen Centogene AG in Rostock

Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU): Beständiges Unternehmenswachstum durch weltweite Nachfrage nach Dienstleistungen der medizinischen Diagnostik – mehr als 230 Arbeitsplätze sind entstanden

Die Firma Centogene AG in Rostock hat am Donnerstag das Richtfest für die Erweiterung ihrer Betriebsstätte begangen. Das Unternehmen betreibt auf dem Gebiet der Medizin molekularbiologische und gentherapeutische Laboratorien. Zudem werden weltweit medizinische Institutionen, Ärzte und Patienten bei genetischen und biochemischen Analysen seltener Erkrankungen unterstützt. „Das beständige Wachstum des Unternehmens durch die nationale und internationale Nachfrage machte eine Erweiterung notwendig. Die Centogene AG erbringt mit den mehr als 230 Mitarbeitern hochwertige Dienstleistungen im Bereich der medizinischen Diagnostik. Vor allem die von eigenen Forscherteams entwickelten molekulargenetischen und biochemischen Analysen haben international für Aufmerksamkeit gesorgt. Das ist beste Werbung für den Wirtschafts- und Innovationsstandort Mecklenburg-Vorpommern“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

Neubau für weiteres Engagement in den Bereichen Biotechnologie und Medizintechnik

Das Unternehmen errichtet derzeit in Rostock in der Straße „Am Strande“ auf einer Fläche von mehr als 4.400 Quadratmetern ein Diagnostikzentrum für seltene Krankheiten. Nach Abschluss der Bauarbeiten soll der bisherige Firmensitz in der Schillingallee aufgegeben werden. Mit dem Neubau sollen nach Unternehmensangaben vor allem die Bereiche Biotechnologie und Medizintechnik weiter ausgebaut werden. Die Centogene AG ist stark im Bereich Forschung, Entwicklung und Innovation präsent. Gemeinsam mit den Hochschulen des Landes wurden bereits Forschungsvorhaben umgesetzt und marktfähige Produkte entwickelt. „Innovationen dieser Art sind die entscheidende Triebkraft für nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung. Nur mit international wettbewerbsfähigen Produkten und Dienstleistungen können sich unsere Unternehmen auf dem Markt etablieren und dabei zukunftsorientierte und attraktive Arbeitsplätze sichern und schaffen. Deshalb werden wir weiter Unternehmensaktivitäten bei Forschung und Entwicklung stärken“, sagte Glawe.

Das Wirtschaftsministerium unterstützt im Rahmen der Verbundforschungsförderung Kooperationen zwischen Unternehmen und Wissenschaft, um im Ergebnis zu mehr marktfähigen Produkten zu kommen. Für die Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation in Mecklenburg-Vorpommern werden in der EU-Förderperiode 2014 bis 2020 insgesamt 168 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung gestellt.

Informationen zur Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern

Zur Gesundheitswirtschaft zählen unter anderem die Medizintechnik, die Biotechnologie, das Gesundheitshandwerk, der medizinische Handel und die pharmazeutische Industrie. In Mecklenburg-Vorpommern sind über 148.000 Menschen in der Gesundheitswirtschaft beschäftigt. Der Anteil an der gesamten regionalen Bruttowertschöpfung beträgt 15,3 Prozent und ist seit dem Jahr 2000 kontinuierlich gestiegen. „Die Gesundheitswirtschaft ist ein wichtiger strategischer Teil der Wirtschaft unseres Landes und zugleich zuverlässiger Beschäftigungsmotor. Zahlreiche Unternehmen im Bereich Medizintechnik haben sich bei uns angesiedelt, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen erfolgreich sind“, sagte Glawe.

Zu den neu angesiedelten Unternehmen zählen unter anderem die DOT GmbH aus Rostock (medizinische Beschichtungstechnologie für Implantate und Instrumente); human med AG aus Schwerin (Hersteller von wasserstrahlassistierten Geräten für die plastisch-rekonstruktive und ästhetische Chirurgie); Cortronik GmbH aus Rostock (Herstellung von Gefäßstützen/Stents); Euroimmun AG in Dassow (forscht, entwickelt und produziert Reagenzien für die medizinische Labordiagnostik) und der Medizintechnikspezialist CLEARUM GmbH in Poppendorf bei Rostock (Produktion von Hohlfasermembranen, die im medizinischen Bereich Anwendung finden).

Wirtschaftsministerium unterstützt vor Ort

Die Gesamtinvestition beträgt rund 34,2 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 12,5 Millionen Euro.

Informationen zur Centogene AG

Die Centogene AG wurde 2005 gegründet und analysiert nach eigenen Angaben jährlich rund 200.000 Patienten- und Forschungsproben von internationalen Kooperationspartnern im Pharmabereich - vor allem auf dem Gebiet der Diagnostik seltener Erbkrankheiten - in den Bereichen Stoffwechselerkrankungen, neurologische Erkrankungen, Nierenerkrankungen und Augenerkrankungen. Die Kunden kommen aus mehr als 100 Ländern der Welt. Mit neuesten Technologien, wie beispielsweise dem Next-Generation-Sequencing, werden mehr als 130 medizinische Analysen und Dienstleistungen angeboten. Die biochemische Diagnostik stützt sich auf die Bestimmung von Biomarkern sowie Screenings von Neugeborenen und Hochrisikogruppen. Darüber hinaus bietet die Centogene AG ein breites Spektrum diagnostischer und prognostischer Tests im onkologischen Sektor an. Hier sind vor allem Keimbahnanalysen bei Patientinnen mit Brust- oder Eierstockkrebs, bei Patienten mit gehäuften familiären Darmkrebsfällen und bei erkennbar erhöhtem familiärem Krebsrisiko aufzuführen. Daneben untersucht das Unternehmen Tumorproben auf bekannte Schlüsselmutationen („driver mutations“), welche die Wahl der Chemotherapie beeinflussen und analysiert zellfreie DNA aus Serumblutproben („liquid biopsy“).

Schwerin - 04.05.2017
Text: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit