Potentiale von Menschen mit Handicaps
Ministerin Stefanie Drese (SPD) und Margit Haupt-Koopmann (Bundesagentur für Arbeit): Arbeitsmarkt-Potentiale von Menschen mit Handicaps stärker nutzen
Rund 80 Prozent der arbeitslosen Schwerbehinderten in Mecklenburg-Vorpommern haben einen Berufsabschluss. Diese Potenziale müssen Unternehmen nach Ansicht von Sozialministerin Stefanie Drese und der Vorsitzenden der Geschäftsführung der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, Margit Haupt-Koopmann, zukünftig angesichts wachsender Fachkräftebedarfe viel stärker als bisher erkennen und nutzen.
Ministerin Drese und Haupt-Koopmann warben im Rahmen eines Pressegesprächs in Schwerin für den Abbau von Vorurteilen. „Viele Menschen mit Schwerbehinderung sind leistungsfähig und hoch motiviert. Sie wären ein Gewinn für Unternehmen und haben eine Chance verdient“, verdeutlichte Ministerin Drese.
In Mecklenburg-Vorpommern leben etwa 216.000 schwerbehinderte Menschen. Das entspricht gut 13 Prozent der Gesamtbevölkerung, bundesweit beträgt der Anteil knapp zehn Prozent. Gleichzeitig wird bis zum Jahr 2030 in MV die Zahl der erwerbsfähigen Bevölkerung zwischen 15 und 65 Jahren um 25 Prozent zurückgehen. Deshalb müssen nach Ansicht von Drese und Haupt-Koopmann die Erwerbsquoten unterschiedlicher Gruppen im Land erhöht werden.
Haupt-Koopmann betonte: „Die Arbeitsagenturen und Jobcenter in Mecklenburg-Vorpommern werben im Rahmen der aktuell laufenden ‚Aktionswoche für Menschen mit Behinderung‘ bei Arbeitgebern dafür, dass Potenzial dieser Gruppe noch stärker zu nutzen. Grundlegend ist hierfür, dass wir unsere häufig an vermeintlichen Defiziten orientierte Wahrnehmung verändern, damit wir die Ressourcen und Talente erkennen, die Menschen mit Behinderung besitzen.“ Aktuell sind 4.300 Menschen mit Handicap arbeitslos gemeldet, rund 80 Prozent von ihnen haben eine abgeschlossene Berufsausbildung. „Leider müssen sie“ - so Haupt-Koopmann - „noch immer gegen Vorbehalte und Vorurteile ankämpfen, die sich negativ auf ihre Beschäftigungschancen auswirken. Wir müssen in Mecklenburg-Vorpommern insbesondere die 739 privaten Arbeitgeber (20 und mehr Beschäftigte) mit sogenannten Pflichtarbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung davon überzeugen, dass nicht die Zahlung der Ausgleichsabgabe, sondern die Einstellung eines motivierten Arbeitslosen mit Behinderung eine Investition in die Zukunft ist.“
Ministerin Drese wies auf die vielfältigen Beratungs- und Förderangebote für Arbeitgeber und Menschen mit Handicap auf Landesebene und auf Ebene der Bundesarbeitsagentur hin. „So gibt es z.B. finanzielle Förderungen zur Schaffung neuer Arbeits- und Ausbildungsplätze für schwerbehinderte Menschen sowie Zuschüsse zur behinderungsgerechten Einrichtung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen, für technische Arbeitshilfen im Betrieb oder zur Abgeltung außergewöhnlicher Belastungen die mit der Beschäftigung eines schwerbehinderten Menschen verbunden sind“, verdeutlichte Drese. In Mecklenburg-Vorpommern steht das Integrationsamt des Landesamtes für Gesundheit und Soziales mit Rat und Tat zur Verfügung.
www.lagus.mv-regierung.de/Soziales/Integrationsamt/
Schwerin - 30.11.2017
Text: Ministerium für Soziales, Integration und Gleichstellung
Ministerin Stefanie Drese (SPD) zum 3. Dezember: Menschen mit Behinderung umfassende gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen
Das neue Bundesteilhabegesetz bietet nach Ansicht von Sozialministerin Stefanie Drese Chancen für Menschen mit Behinderung in ihrem Leben mehr selbst bestimmen und besser am Arbeitsleben teilhaben zu können.
„Der Mensch mit seinen spezifischen Bedarfen wird durch ein modernes Recht auf Teilhabe und die dafür notwendigen Unterstützungen in den Mittelpunkt gestellt“, sagte Drese anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember.
So gebe es durch das Bundesteilhabegesetz Verbesserungen beim Zugang zur Eingliederungshilfe durch Leistungen aus einer Hand, da nur noch eine Antragstellung erforderlich ist, um ein umfassendes Prüf- und Entscheidungsverfahren in Gang zu setzen.
Als weitere wichtige Aufgabe bezeichnet Ministerin Drese die Verbesserung der Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben, insbesondere bei den Übergängen von der Werkstatt für behinderte Menschen sowie von der Schule auf den allgemeinen Arbeitsmarkt.
Drese: „Mit dem „Budget für Arbeit“ gibt es eine neue Leistung. Durch einen Lohnkostenzuschuss bis 75 Prozent für Arbeitgeber und die Finanzierung von Assistenzleistungen wollen wir für Menschen, die heute in betreuten Werkstätten tätig sind, Chancen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt schaffen. Zudem wurden auch die Rechte der Schwerbehindertenvertretungen in den Betrieben und Verwaltungen ausgebaut.“
Für Integrationsprojekte stellt das Land nach Angaben von Drese Fördermittel in Höhe von knapp einer Millionen Euro zur Umsetzung des Programms „Inklusionsinitiative II –AlleImBetrieb“ zur Verfügung. Damit werde das Ziel verfolgt, die Teilhabe am Arbeitsleben auch von langzeitarbeitslosen schwerbehinderten Menschen sowie von chronisch psychisch kranken Menschen zu verbessern.
Drese: „Wir sind auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft vorangekommen. Doch um dieses Ziel im Interesse der Menschen mit Behinderung zu erreichen, benötigen wir noch eine Vielzahl an Schritten.“
Schwerin - 01.12.2017
Text: Ministerium für Soziales, Integration und Gleichstellung