Opfer der Pogrome vom 9. November 1938


Staatssekretär Patrick Dahlemann (SPD) erinnert an Opfer der Pogrome vom 9. November 1938

In einer Gedenkveranstaltung in Ueckermünde hat der Parlamentarische Staatssekretär für Vorpommern Patrick Dahlemann an die Ereignisse am 9. November 1938 erinnert. „Das war ein kühl kalkulierter Exzess der Gewalt: Jüdische Einrichtungen wurden angegriffen. Geschäfte wurden geplündert, Fensterscheiben zerschlagen und Synagogen in Brand gesetzt. Und schlimmer noch: Menschen wurden inhaftiert, gefoltert und ermordet. Mit jedem Jahr wird die Zahl der Zeitzeugen dieser Gräueltaten geringer. Umso wichtiger wird es, dass durch Gedenkstunden wie diese die Erinnerung wach gehalten wird“, sagte der Staatssekretär bei der Veranstaltung an der Marienkirche.

„Dieses Unrecht ist nicht irgendwo passiert, sondern hier in Deutschland, auch in kleineren Städten wie Ueckermünde. Und es waren auch nicht namenlose Täter, sondern Männer aus der Generation unserer Großväter“, betonte Dahlemann „Ich erinnere an das Schicksal des jüdischen Bürgers August Senger, der hier in Ueckermünde aus seiner Wohnung gezerrt und zum Schlosshof getrieben wurde, wo er unter Hohn und Spott seiner Mitbürger aus der Tora vorlesen musste. Unterdrückung und Verfolgung von Juden gab es in Nazi-Deutschland schon seit 1933. Mit dem 9. November 1938 begann der Weg, der mit dem Massenmord an Millionen Juden endete. An diese schrecklichen Ereignisse zu erinnern, ist unsere Verpflichtung und Verantwortung gegenüber den Opfern und ihren Nachkommen.“

Am 9. November werde auch an den Fall der Mauer am selben Tag des Jahres 1989 erinnert. „Lassen Sie uns an diesem doppelten Gedenktag zusammenstehen und gemeinsam gegen das Vergessen eintreten“, mahnte Dahlemann. „Lassen Sie uns gemeinsam gegen alle neuen Bedrohungen von rechts angehen – hier bei uns in Vorpommern und im ganzen Land.“

Schwerin - 09.11.2017
Text: Staatskanzlei