Neue praxisintegrierte Ausbildung
Sozialministerin Stefanie Drese (SPD): Neue praxisintegrierte Ausbildung wird für zusätzliche Fachkräfte in den Kitas sorgen
Sozialministerin Stefanie Drese hat heute den Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen von SPD und CDU als wichtige Grundlage zur Sicherung des steigenden Fachkräftebedarfs in den Kindertageseinrichtungen bezeichnet.
Genau deshalb sei es richtig, zügig zu handeln und die erforderlichen rechtlichen Rahmenbedingungen für die neue praxisintegrierte Ausbildung zur staatlich geprüften Fachkraft für Kindertageseinrichtungen zu schaffen. „Wir setzen den Zug jetzt auf die Gleise, damit der neue Ausbildungsgang bereits zum Schuljahr 2017/ 18 eingerichtet werden kann“, sagte Drese.
Die dreijährige Ausbildung zeichne sich durch ihre enge Verzahnung von Theorie und Praxis mit Blockunterricht an der Berufsschule und praktischer Arbeit in der Krippe, Kindergarten oder im Hort aus. Sie sei eine sinnvolle Ergänzung zur klassischen Ausbildung zur Erzieherin/ zum Erzieher. Drese: „Beide Ausbildungswege sind gut, wichtig und führen zum Ziel. Wir brauchen genügend Fachkräfte in unseren Kitas und wir brauchen genügend Fachkräfte zum Beispiel im Bereich der Hilfen zur Erziehung.“
Interessante Zahlen präsentierte die Ministerin mit Blick auf die Auswertungsberichte zur praxisintegrierten Ausbildung in Baden-Württemberg. Dort konnten durch die neue Ausbildungsform rund 40 Prozent zusätzliche Azubis gewonnen werden, während die Azubi-Zahl in der ursprünglichen Erzieherausbildung konstant blieb. „Genau das wollen wir in Mecklenburg-Vorpommern auch erreichen“ so Drese. Besonders positiv sei zudem, für die neue Ausbildung entschieden sich in Baden-Württemberg mehr junge Männer.
Ein weiterer Schwerpunkt des Gesetzentwurfs ist nach Aussage der Ministerin die Erweiterung und Modernisierung des Fachkräftekatalogs des Kindertagesförderungsgesetzes. Drese: „Damit werden multiprofessionelle Teambildungen erleichtert. Gerade Inklusion, Sprach- und Bewegungsförderung in den Kitas kann so noch besser und praxisnäher entsprechend den Bedürfnissen unserer Kinder umgesetzt werden. Eine Logopädin, ein Sport- oder Musikpädagoge sind sinnvolle fachliche Ergänzungen in der Kita.“
Dies bestätige auch der Evaluationsbericht aus Baden-Württemberg, so Ministerin Drese. Mehr als drei Viertel der befragen Lehrkräfte sowie zwei Drittel der Praxisanleiterinnen dort hätten eine Verbesserung der Qualität der Erzieherausbildung festgestellt. Insbesondere die Träger der Einrichtungen sahen die Einführung des praxisintegrierten Konzepts als wichtigen und notwendigen Schritt, um neue qualifizierte Personengruppen für den Erzieherinnenberuf zu gewinnen.
Drese wies darauf hin, dass bei allen Anpassungen an veränderte Lebensbedingungen 75 % des pädagogischen Personals auch weiterhin Fachkräfte im Sinne des bisher geltenden Fachkräftegebots sein müssen. „So stellen wir die Kitas in unserem Land gut für die Zukunft auf“, betonte Drese.
Schwerin - 05.04.2017
Text: Ministerium für Soziales, Integration und Gleichstellung