Backhaus besucht SARIA-Betriebe in Malchin


Am morgigen Donnerstag, dem 24. August 2017, besucht Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus die SARIA-Firmen SecAnim GmbH, ecoMotion GmbH, ReFood GmbH & Co. KG und GERLICHER GmbH in Malchin (An der Landwehr, 17139 Malchin). Der Schwerpunkt des Besuchs liegt auf der Tierkörperbeseitigungsanlage von SecAnim und der Biodieselproduktion von ecoMotion.

Die Beseitigung von tierischen Nebenprodukten (Tierkörper, Teile von Tieren oder Erzeugnisse tierischen Ursprungs, die nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt sind), sogenanntem Material der Kategorien 1 und 2 ist in Deutschland eine öffentliche Aufgabe, die von stets funktions- und handlungsfähigen Institutionen getragen werden muss. In Mecklenburg-Vorpommern wurde die Beseitigungspflicht im Jahr 1998 an die SecAnim GmbH übertragen.

„Die SecAnim GmbH hat sich in den vergangenen 19 Jahren als zuverlässiges Unternehmen erwiesen, das sich auf neue Situationen schnell einstellen kann. Das letzte Geflügelpestgeschehen hat uns einmal mehr vor Augen geführt, wie wandlungsfähig und unberechenbar bestimmte Viren sein können. Vorhersagen über den genauen Verlauf von Epidemien sind daher oft schwierig. Ein funktionierendes Krisenmanagement ist in einer solchen Situation das A und O. Die Tierkörperbeseitigungsanlage in Malchin ist ein wichtiger Partner bei der Seuchenbekämpfung im Land“, so der Minister.

Es gehe aber nicht nur um die Entsorgung von Tierkörpern im Seuchenfall, sondern auch um die tägliche Beseitigung von tierischen Nebenprodukten im Normalbetrieb von Tierhaltungen, Schlachtbetrieben und Verarbeitungsbetrieben. Auch in diesen Fällen muss die Beseitigung stets ordnungsgemäß nach den rechtlichen Bestimmungen erfolgen.

Die bei der Verarbeitung entstehenden Mehle dienen als Alternativbrennstoff für Kraftwerke oder die Zementindustrie. Die tierischen Fette werden direkt bei der am Standort ansässigen ecoMotion GmbH zu Biodiesel verarbeitet. Insbesondere der Biodiesel, der auf Basis von tierischen Fetten hergestellt wird, gilt als besonders nachhaltig und wird als Kraftstoff der zweiten Generation bezeichnet. Denn hier werden beseitigungspflichtige Reststoffe zu einem neuen Produkt verarbeitet. Biodiesel aus tierischen Fetten vermindert den Treibhausgasausstoß im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen um rund 90 Prozent.

Die ecoMotion-Biodieselanlage in Malchin ist eines der ersten Biodiesel-Pilotprojekte in Deutschland. Bereits 2001 wurde die Multifeedstock-Biodieselanlage auf Initiative des Ministers eröffnet, um pflanzliche Öle und tierische Fette einer sinnvollen Weiterverarbeitung zuzuführen. Jährlich werden 10.000 Tonnen Biodiesel und 1.000 Tonnen Glycerin produziert, die in Deutschland aufgrund gesetzlicher Einschränkungen nicht auf die Biokraftstoffquote anrechnet werden können.

Backhaus: „Es ist widersinnig, dass der in Malchin produzierte Kraftstoff zum Verkauf in die Niederlande transportiert werden muss. Im Sinne der Ressourcenschonung und des Klimaschutzes ist es angebracht, Biodiesel aus Tierfetten auch in Deutschland zu verwenden und nicht weiter durch gesetzliche Einschränkungen zu blockieren. Die aktuelle Rechtslage widerspricht dem Gedanken, dass vorhandene Ressourcen sinnvoll genutzt werden müssen.“

Schwerin - 23.08.2017
Text: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt