Landeswild- und Fischtage 2017


Erste „Jagdkönigin“ tritt Amt an

Bei den 17. Landeswild- und Fischtagen auf dem Schlossplatz Ludwigslust können sich Interessierte am Wochenende (23./24.09.) über einheimische Wild- und Fischprodukte informieren. „Fisch und Wild aus heimischen Wäldern und Gewässern sind eine wahre Gaumenfreunde und eine gesunde Alternative noch dazu. Auch unterstützen wir mit dem Verzehr regionaler Produkte unsere einheimischen Fischer und Jäger“, betonte Dr. Jürgen Buchwald, Staatssekretär im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt. Er wird die Veranstaltung am Samstag (23.09.) um 11 Uhr eröffnen.

Mit den Landeswild- und Fischtagen soll den Naturprodukten Wildfleisch und Fisch aus heimischen Revieren mehr Beachtung geschenkt und die Besonderheiten dieser gesunden und urtümlichen Produkte herausgestellt werden Aussteller und Besucher können im persönlichen Kontakt maßgeblich voneinander profitieren: „Kunden erfahren, wo sie auch abseits der Veranstaltung wertvolle und handverlesene Produkte aus unserem Land bekommen. Aussteller haben hingegen die Möglichkeit die Bedürfnisse potenzieller Kunden kennenzulernen“, so der Staatssekretär.

In diesem Jahr präsentieren sich 42 Aussteller, Händler und Wildbretanbieter vor der historischen Schlosskulisse. „Die Landeswild- und Fischtage haben Tradition. Dennoch liegt uns viel daran, jedes Jahr ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine zustellen und allen Generationen gleichermaßen gerecht zu werden“, betonte Dr. Buchwald.

Für Kinder wird es eine „Kindermeile“ mit Angeboten und Aktionen des Landesjagdverbandes, dem Lernort Natur und der Landesforst geben. An beiden Tagen können Besucherinnen und Besucher zudem beim fachgerechten Zerlegen und Zubereiten von Wild und Fisch zusehen. Auch werden täglich Vorführungen des Deutschen Falken Ordens, eine Pfostenschau mit Jagdhunden und ein Angelschnur-Zielwurf-Wettbewerb dargeboten.

In diesem Jahr wird zum ersten Mal die Jagdkönigin MV in ihr Amt eingeführt. Die Wahl fiel auf Isabell Urban, Hegering Mestlin, Jagdverband Parchim. Sie wird den Titel für zwei Jahre tragen und den Landesjagdverband als „Botschafterin der Jagd“ bei öffentlichen Terminen repräsentieren.

Insgesamt sind in Mecklenburg-Vorpommern fast 13.000 Jägerinnen und Jäger und etwa 100.000 Anglerinnen und Angler aktiv. Hinzu kommen die Binnenfischerei mit 52 Betrieben und 250 Beschäftigten, die 236 Haupterwerbsfischer der Kutter- und Küstenfischerei und 128 Nebenerwerbsfischer, sowie die große Hochseefischerei mit 6 Unternehmen und hat 291 Seeleuten.

„Sie hegen unsere Wild- und Fischbestände, halten sie gesund, sichern deren natürliche Lebensgrundlagen und halten das kulturelle Erbe der Jagd und des Fischens hoch“, kommentierte Buchwald.

Im Jagdjahr 2016/17 (1. April 2016 bis 31. März 2017) wurden hierzulande insgesamt rund 138.000 Stück Schalenwild erlegt. Das Streckenergebnis liegt damit etwa 3.000 Stück über dem Durchschnitt der vergangenen 10 Jahre (135.000 Stück Schalenwild). Beim Rotwild wurden fast 8.000 Stück erlegt. Dieses Ergebnis ist seit Erhebung der Wildstatistik im Jahr 1972 der dritthöchste Wert für M-V und liegt auch um 13 Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen 10 Jahre (ca. 7.000 Stück). Beim Damwild wurde ein Streckenergebnis von ca. 11.200 Stück erzielt, das ist sind rund 1.100 Stück weniger als im Jagdjahr zuvor.

Die Rehwildstrecke bewegt sich mit etwa 57.000 Stück auf einem gleichbleibenden Niveau. Nach den milden Wintern von 2007 bis 2009 erreichte die Schwarzwildstrecke ein Rekordergebnis mit 75.900 Stück im Jagdjahr 2009/10. Danach lag die Strecke durchschnittlich bei rund 56.800 Stück. Streckeneinbrüche konnten immer im Zusammenhang mit der Frühjahrswitterung gesehen werden. Die günstige Witterung im Winter/Frühjahr der vergangenen beiden Jahre sorgte wieder für einen Anstieg der Jagdstrecke auf ca. 60.800 Stück.

Insgesamt wurden in M-V im Jagdjahr 2016/17 ca. 3.900 Tonnen heimisches Wildbret erzeugt. Ein Großteil des Fleisches wird in den 23 für die Wildbearbeitung zugelassenen Betrieben veredelt. „Heimisches Wildfleisch, so Backhaus, erfreut sich einer immer höheren Beliebtheit. Da Wild in der freien Natur lebt, gelangen keine schädlichen Fremdstoffe wie Medikamente in das Fleisch. Das magere Muskelfleisch ist reich an Eiweißen und Spurenelementen.“ Auch besteche Wildbret durch seine Öko-Bilanz: „Wenn man die kurzen Wege zu den Bezugsquellen in der Region bedenkt, die lange Transportwege wie in der Nutztierhaltung überflüssig machen, dann sind die Vorteile von Wildbret unschlagbar.“

Auch Fisch und Fischerzeugnisse kommen in Deutschland gerne auf den Teller. So liegt der Pro-Kopf-Verbrauch bundesweit bei etwa 14 kg, was rund 1,15 Mio. t entspricht.

Schwerin - 22.09.2017
Text: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt