Über 700 Einsätze, davon mehr als 100 Brände


Greifswalder Feuerwehr zog Bilanz für 2016

Die Feuerwehr der Universitäts- und Hansestadt Greifswald löschte im vergangenen Jahr insgesamt 105 Brände. Insgesamt rückten die Kameraden der Berufsfeuerwehr zu 732 Einsätzen aus. Dazu gehörten auch 411 technische Hilfeleistungen, wie beispielsweise die Beseitigung von Ölspuren, das Öffnen von Türen für die Rettungsdienste oder die Bergung von Tieren. Insgesamt 248 Mal wurden sie bei ihren Einsätzen durch die Freiwillige Feuerwehr unterstützt.

Die Zahl der Einsätze sei damit im Vergleich zu den Vorjahren annähernd gleich geblieben, bilanzierte der Leiter der Greifswalder Feuerwehr, Mathias Herenz, bei einem Pressegespräch. Allerdings habe die Intensität zugenommen. Er erinnerte vor allem an die Brandserie vom 30. Oktober, als gleich sechs Brände fast zeitgleich innerhalb des Stadtgebietes ausbrachen. Unter anderem stand damals der Recyclinghof An der Bleiche in Flammen, 20 Anwohner mussten evakuiert werden. Außerdem brannte der Dachstuhl eines leerstehenden Hauses in der Anklamer Straße, ein Wohnwagen, ein Wohnmobil samt Carport, eine Baracke sowie ein weiteres leerstehendes Gebäude. „Das ging schon an die Grenze dessen, was Menschen und Material leisten können. Diese Einsatznacht war die personal- und materialintensivste des vergangenen Jahres. Glücklicherweise konnten wir auf die umsichtige und schnelle Hilfe der Freiwilligen Wehren aus Greifswald und den umliegenden Gemeinden setzen. Diese Zusammenarbeit läuft ausgesprochen professionell.“

„Wir werden auch zukünftig die Freiwillige Feuerwehr stärken“, kündigte Mathias Herenz an. Im Herbst letzten Jahres erhielt sie bereits die Reserve-Drehleiter der Berufsfeuerwehr, nachdem diese sich zuvor eine modernere Drehleiter angeschafft hatte. Die FFW verfügt damit über die gleichwertigen Rettungsmittel wie die Berufsfeuerwehr. „Allerdings versuchen wir, angesichts der zahlreichen Einsätze die hohe Belastung der Ehrenamtler zu reduzieren. Gelingen soll das durch eine spezielle Rückmeldesoftware für die Alarmierungs-Pieper, die demnächst eingeführt werden soll.“ Nach der Alarmierung könnten sich die Kameraden zurückmelden, ob sie gleich, etwas später oder gar nicht zum Einsatz kommen könnten. Auf diese Weise könnten die Einsatzplanung optimiert und die Kräfte gezielter eingesetzt werden.

Auch das Thema Ausbildung werde weiterhin großgeschrieben, betonte Mathias Herenz: „Bereits 2016 haben wir eine Qualitätsoffensive bei der internen Fortbildung gestartet. Die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr wurden für insgesamt 14 Tage unter anderem in Sachen Katastrophenschutz, Absturzsicherung, Gerätewartung und ABC-Einsatz geschult. Greifswald ist ein Technologiestandort“, betonte der Feuerwehrchef. „Mit dem Max-Planck-Institut, dem Friedrich-Loeffler-Institut und der Universitätsmedizin gibt es in Greifswald schon drei hochmodere Einrichtungen, die über besonders gesicherte Labore verfügen. Bei möglichen Gefahrenlagen müssen wir vorbereitet sein, das gilt auch für die Kameraden der FFW, die hierzu einen 70stündigen ABC-Grundlagenkurs absolvieren. Auch unser Fahrzeugkonzept werden wir optimieren. Beides fließt in die Feuerwehrbedarfsplanung ein, die die Verwaltung in diesem Jahr erarbeitet.“

Der Leiter des Amtes für Bürgerservice und Brandschutz, Steffen Winckler, nutze die Gelegenheit, sich bei den Kameraden der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr zu bedanken. Ihr Einsatz könne nicht hoch genug geschätzt werden. Auch die Familien der Kameraden der FFW bezog er mit ein. Durch ihr Verständnis unterstützten sie die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr maßgeblich. Er dankte ebenso den Firmen und Institutionen, die die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr im Einsatzfall unverzüglich freistellten.

Insgesamt 125 Aktive engagieren sich derzeit bei der Freiwilligen Feuerwehr Greifswald, darunter 57 aktive Kameraden. 41 sind in der Mini- und Jugendfeuerwehr aktiv. 13 Kameraden gehören der Reserve-Abteilung an, 14 Kameraden der Ehrenabteilung. Engagierte Bewerber und Bewerberinnen sind immer willkommen. Wer Interesse hat: Treffpunkt ist jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat, jeweils um 18 Uhr in der Wolgaster Straße. 63.

Wer sich von der Leistungsfähigkeit der Greifswalder Feuerwehr überzeugen will, hat dazu Gelegenheit beim Feuerwehrtag am 1. Juli auf dem Historischen Marktplatz.

Greifswald - 23.02.2017
Text: Pressestelle Universitäts- und Hansestadt Greifswald