Spatenstich für Ersatzneubau der Gesamtschule


Spatenstich für Ersatzneubau der Integrierten Gesamtschule „Erwin Fischer

Dank der Zuwendung der Europäischen Union und des Landes Mecklenburg-Vorpommern kann das derzeit größte Förderprojekt des Landes Mecklenburg-Vorpommern im Bereich der integrierten nachhaltigen Stadtentwicklung in Greifswald realisiert werden. Der Neubau der Integrierten Gesamtschule „Erwin Fischer“ ist das Modellprojekt für eine stadtteilintegrierende und inklusive Schule, das die soziale Inklusion und Armutsbekämpfung fördert. Die Gesamtkosten des Neubaus und der Gestaltung der Außenanlagen belaufen sich auf ca. 18,2 Mio. Euro. Das Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern fördert das Vorhaben mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Umfang von 10,25 Mio. Euro. Der dreigeschossige Neubau soll zum Schuljahresbeginn 2019/20 fertiggestellt werden. Während der Neubau mit einer multifunktionalen Ausstattung entsteht, lernen die Jungen und Mädchen weiterhin im alten Schulgebäude.

Zur Umsetzung des Projektes sind mehrere Bauphasen geplant. Mit dem ersten Spatenstich beginnen die Erdarbeiten. Schon im September 2017 sollen die Fundamente gegossen werden. Zeitgleich mit dem Bau der neuen Schule wird bereits auch ein Teil der Außenanlagen fertiggestellt. Im 2. Bauabschnitt wird das Bestandsgebäude zurück gebaut. Bis zum April 2020 werden die Sport- und Außenanlagen neu gestaltet.

Die Sanierung der Schul-Sporthalle ist nicht Bestandteil dieses Fördervorhabens. Das Projekt soll über ein weiteres Förderverfahren realisiert werden.

Der barrierefreie Ersatzneubau wurde nach zeitgemäßen Aspekten für Schulbau, Schulraumgestaltung, Ganztagsunterricht und Inklusion errichtet. Die Räume des Ersatzneubaus werden so angeordnet und ausgestattet sein, dass sie den aktuellsten pädagogischen und architektonischen Sichtweisen auf Bildungsräume gerecht werden können. Geschaffen werden unter anderem Unterrichtsräume, Fachkabinette, Kursräume, Freilernbereiche, und Räumlichkeiten für die Ganztagsbetreuung für 624 Jungen und Mädchen und 57 Pädagogen. Der großzügige, lichtdurchflutete Eingangsbereich im Erdgeschoss – genannt Forum - dient zugleich als Schulaula. Die Räumlichkeiten sind jedoch ebenso vorgedacht und organisiert, dass die Einteilung des Unterrichts derart gestaltet werden kann, dass variables und individualisiertes Lernen ermöglicht (bspw. Einzelunterricht oder in Kleingruppen) wird. Gedacht ist auch an einen sogenannten „Time-Out-Raum“. Dieser soll den Schülerinnen und Schülern einen Rückzugspunkt im Schulalltag anbieten. Für die Neuausstattung der Schule werden zusätzlich 1,1 Mio. Euro aus dem kommunalen Haushalt bereitgestellt.

„Nach dem Vorbild der im Sommer 2015 eingeweihten Käthe-Kollwitz-Schule werden auch beim Bau und Betrieb der IGS Fischer nachhaltige Konzepte und Techniken Anwendung finden“ so Bausenatorin Frau von Busse erfreut. „ Planungsbegleitend wurden Varianten und Optimierungen konzipiert, die ein gutes Gesamtkonzept garantieren, welches sogar den erreichten Standard des Pilotprojektes Kollwitz-Schule noch übertreffen soll. Durch die Fertigstellung dieses Projektes schafft Greifswald bei gleichzeitiger Förderung der sozialen Inklusion, ideale Voraussetzungen für Lernende und Lehrende.“

Die Grundlage für die Bemessung der Nachhaltigkeit bildet das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BUMB) herausgegebene Bewertungssystem für Nachhaltiges Bauen (BNB).

Mit der Planung des Ersatzneubaus beauftragte die Universitäts- und Hansestadt Greifswald die ARGE frank.milenz.rabenseifern architekten aus Greifswald und die Pichler Ingenieure GmbH aus Berlin. Haustechnische Details wie Heizung, Lüftung, Sanitär und Gebäudeautomation werden durch das Planungsbüro INROS Lackner begleitet. Die bewegliche Innenausstattung plant das Neubrandenburger Büro milatz.schmidt architekten gmbh. Mit den Landschaftsbauarbeiten wurde das Landschaftsarchitekturbüro Olaf Petters aus Stralsund betraut.

Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)

Der Europäische Fonds für Regionale ist ein wichtiger Strukturfonds der Europäischen Union, der zum Ziel hat, den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt unter den Mitgliedsstaaten und deren Regionen zu stärken, um eine harmonische, ausgewogene und nachhaltige Entwicklung der Gemeinschaft zu fördern. Die für die Umsetzung der Ziele aufgestellten Programme umfassen in der Regel sieben Jahre.

Von 2014 bis 2020 erhält Mecklenburg-Vorpommern 967,8 Millionen Euro aus dem EFRE. Diese Mittel werden entsprechend dem Operationellen Programm in den Schwerpunktbereichen (sogenannten Prioritätsachsen) „Forschung, Entwicklung und Innovation“, „Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittelständischen Unternehmen“, „Verringerung der CO2-Emmission“ und „Integrierte Nachhaltige Stadtentwicklung“ eingesetzt. Der Schwerpunktbereich „Integrierte Nachhaltige Stadtentwicklung“ erhält ca. 17 % der in Mecklenburg-Vorpommern aus dem EFRE zur Verfügung stehenden Mittel.

Greifswald - 13.07.2017
Text: Pressestelle Universitäts- und Hansestadt Greifswald