Gewässerschutz wird Chefsache


Minister Dr. Till Backhaus (SPD) wagt Sprung in die Peene

Kampagnenstart von „MEIN WASSER MV“

Am Sonntag, den 9. Juli 2017, findet der Europäische Flussbadetag „Big Jump“ statt. Überall in Europa wird an diesem Tag ins Wasser gesprungen, gebadet, informiert oder protestiert, um ein Zeichen für den Gewässerschutz zu setzen. In Mecklenburg-Vorpommern wird der Aktionstag passend zum Motto „Wilde Flüsse“ in Stolpe an der Peene durchgeführt. Veranstalter ist das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt. Mit hoffentlich vielen Freiwilligen wird auch Umweltminister Dr. Till Backhaus in den „Amazonas des Nordens“ springen.

Auch nimmt der Minister den „Big Jump“ zum Anlass um eine neue Kommunikationsoffensive seines Ressorts vorzustellen. Mit „MEIN WASSER MV“ möchte das Ministerium langfristig auf die Bedeutung von sauberem Wasser aufmerksam machen. Perspektivisch soll die Kampagne auf unterschiedliche Themen der Wasserwirtschaft (Abwasserentsorgung, Grundwasserschutz, Hochwasser- und Küstenschutz, Meeresumweltschutz etc.) fokussieren. Zunächst aber soll der Gewässerschutz, genau genommen auf die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtline (WRRL), ins Visier genommen werden.

„Zwar sind unsere Gewässer dank umfassender Investitionen, beispielsweise in die Abwasserreinigung, in den vergangenen 30 Jahren für jedermann sichtbar sauberer geworden, leider fehlt es ihnen noch immer an natürlicher Struktur und gewässertypischen Lebensräumen, die für die Artenvielfalt unabdingbar sind“, so der Minister. Bislang verfehlen bei den berichtspflichtigen Gewässern 97 % der Fließgewässer, 82 % der Seen, alle Küstengewässer und 45 % der Grundwasserkörper die Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie.

85% der WRRL-berichtspflichtigen Gewässer liegen in der Zuständigkeit der Gemeinden. „Unsere Erfahrung zeigt jedoch, dass sich viele Kommunen dieser Aufgabe gar nicht bewusst sind oder andere Prioritäten setzen. Und auch ich kann nachvollziehen, dass eine Gemeinde mit wenigen Haushaltsmitteln lieber eine Kita oder eine neue Straße baut. Hier wird der Nutzen für Jedermann sofort offensichtlich. Aber ich sage noch einmal: Wasser ist die wichtigste zu schützende Ressource. Wo immer uns Wasser begegnet, erfüllt es ebenfalls einen gesellschaftlichen Nutzen. Das müssen und werden wir im Rahmen unserer Kommunikationsoffensive immer und immer wieder deutlich machen“, so der Minister.

Mit „MEIN WASSER MV“ möchte das Land den Gemeinden Wege der Umsetzung und Finanzierung aufzeigen und aktiv Unterstützung anbieten. Gemeinden können für die Umsetzung der WRRL eine 90%-Förderung vom Land erhalten – sowohl für investive als auch konzeptionelle Maßnahmen. In der aktuellen ELER-Förderperiode stehen für die naturnahe Gewässerentwicklung 60 Mio. Euro zur Verfügung. Auch für die Flächenbereitstellung und Vergabeverfahren gibt es Fördermittel bzw. Hilfsangebote.

„Wasser ist Leben. Deshalb müssen wir alle Anstrengungen darauf ausrichten, diese Ressource zu schützen. Die heutige Generation ist in der Verantwortung, unsere Umwelt und damit das Wasser in bestmöglicher Qualität an die nachfolgenden Generationen zu übergeben. Ich bin mir dieser Verantwortung sehr bewusst und deshalb ist der Gewässersachutz eines meiner wichtigsten politischen Ziele“, betont Backhaus.

Schwerin - 30.06.2017
Text: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt