Ärztlicher Vorstand abberufen


Universitätsmedizin Greifwald: Ärztlicher Vorstand abberufen

Der Aufsichtsrat der Universitätsmedizin Greifswald hat in seiner gestrigen Sitzung am Mittwoch, 1. Februar 2017, den Ärztlichen Vorstand Dr. Thorsten Wygold abberufen. Der Aufsichtsratsvorsitzende, Staatssekretär Sebastian Schröder, bezeichnete die in der Öffentlichkeit genannten Gründe, Dr. Wygold trage die Hauptverantwortung an der finanziellen Schieflage des Unternehmens, als falsch und wies sie daher zurück.

Der Aufsichtsrat distanziert sich von diesen in den Medien genannten Vorwürfen eindeutig. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates dankte Dr. Thorsten Wygold für seinen Einsatz in nicht einfachen Zeiten und wünschte ihm für die Zukunft alles Gute. Im Übrigen wurde Stillschweigen vereinbart.

Die Weiterführung der Aufgaben des Ärztlichen Vorstandes ist durch eine Interimslösung abgesichert. Die Nachbesetzung der Position soll durch ein ordentliches Ausschreibungsverfahren erfolgen. Eine Findungskommission wurde eingesetzt.

Schwerin - 02.02.2017
Text: Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur


Ärztlicher Beauftragter unterstützt Universitätsmedizin Greifswald

Eingeleiteter Konsolidierungsprozess wird konsequent fortgesetzt

Die Landesregierung will den Konsolidierungsprozess an der Universitätsmedizin Greifswald (UMG) weiter voranbringen. Ein Ärztlicher Beauftragter soll das Vorstandsteam bei der Sanierung des Unternehmens unterstützen. Diese Funktion wird der Vorstandsvorsitzende und Ärztliche Vorstand der Universitätsmedizin Rostock (UMR), Prof. Dr. Christian Schmidt, übernehmen. Der Greifswalder Chirurg, Prof. Claus-Dieter Heidecke, ist zum kommissarischen Ärztlichen Vorstand bis zur dauerhaften Besetzung der Position bestellt worden. Das hat der Aufsichtsrat einstimmig beschlossen.

„Die Universitätsmedizin Greifswald ist der Maximalversorger im Gesundheitsbereich in der Region und der größte Arbeitgeber in Vorpommern“, betonte Wissenschaftsministerin Birgit Hesse. „An den medizinischen Leistungen gibt es nichts auszusetzen. Im Gegenteil, sie sind ausgezeichnet. Die wirtschaftliche Lage der Universitätsmedizin Greifswald hingegen ist ernst. Damit die Universitätsmedizin ein Leuchtturm in Forschung, Lehre und Krankenversorgung bleibt, müssen wir handeln und die wirtschaftliche Situation des Krankenhauses verbessern“, betonte Hesse.

Prof. Dr. Christian Schmidt ist für die Dauer eines Jahres eingesetzt und nimmt seine Tätigkeit in Greifswald umgehend auf. „Mit Prof. Dr. Christian Schmidt steht uns ein bundesweit anerkannter Experte sofort zur Verfügung“, sagte Wissenschaftsministerin Birgit Hesse. „Beide Häuser, die UMG und die UMR, stehen unter der Verantwortung des Landes. Da ist es selbstverständlich, dass man sich gegenseitig hilft, wenn einer in Not geraten ist. In der Krankenversorgung besteht zwischen beiden Universitätsklinika aufgrund der Entfernung kein nennenswerter Wettbewerb. Beide Einrichtungen bedienen ihre jeweilige Region“, so Hesse.

Der Vorstandsvorsitzende der Universitätsmedizin Greifswald, Prof. Max P. Baur, begrüßte die Unterstützung durch den Ärztlichen Beauftragten. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Christian Schmidt. Wir begrüßen ihn in unserem Team und werden gemeinsam mit ihm und der gesamten Belegschaft die begonnene Konsolidierung an der UMG mit aller Kraft zu einem erfolgreichen Prozess gestalten“, sagte Prof. Max P. Baur.

Das Land bekennt sich weiterhin zu zwei eigenständigen Universitätsklinika in Greifswald und Rostock. Dies ist im Koalitionsvertrag der Regierungspartner verankert. Darin heißt es: „Beide Krankenhäuser sind als Maximalversorger in ihrer Region wesentliche Säulen der Gesundheitsversorgung. Sie haben eine dienende Funktion für Forschung und Lehre, die in den nächsten Jahren vor dem Hintergrund des demografischen Wandels gesichert werden muss.“

Schwerin - 03.02.2017
Text: Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur