Gesundheitsversorgung in MV – Thema der Aktuellen


Gesundheitsversorgung in MV – Thema der Aktuellen Stunde im Landtag

Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU): Versorgung muss stärker an regionalen Gegebenheiten ausgerichtet werden – Lösungen für konkrete Versorgungsprobleme in ländlichen Räumen

Im Landtag ist am Mittwoch das Thema der Aktuellen Stunde: „Medizinische Versorgung in ganz Mecklenburg-Vorpommern sichern“ diskutiert worden. „Wir haben eine gute Gesundheitsversorgung im Land, diese müssen wir gemeinsam zukunftsfest gestalten. Die medizinische Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern wird durch eine Vielzahl von Einrichtungen und engagierten Fachkräften sichergestellt. Um die Versorgung auf Dauer in allen Teilen des Landes zu sichern, müssen Ansätze genutzt werden, die uns in die Lage versetzen, vorhandene Ressourcen besser zu nutzen. Die Versorgung muss stärker an regionalen Gegebenheiten ausgerichtet werden“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe im Landtag.

Herausforderungen der Gesundheitsversorgung

Zu den großen Herausforderungen für die Gesundheitsversorgung zählt Gesundheitsminister Glawe unter anderem die demografische Entwicklung der Bevölkerung, das heißt die Alterung der Bevölkerung und der damit steigende Versorgungsbedarf, die damit einhergehenden Schwierigkeiten der Fachkräftegewinnung und die Erreichbarkeit der Gesundheitsversorgung. „Deshalb brauchen wir neue Ansätze für die Gesundheitsversorgung: sektorenübergreifende Ansätze, Nutzung der Telemedizin, Fachkräftegewinnung und neue Formen der Arbeitsteilung sind dabei zentrale Elemente“, forderte Gesundheitsminister Harry Glawe.

Seit 1990 sind mehr als zwei Milliarden Euro investiert worden

Momentan gibt es im Bereich der ambulanten Versorgung etwa 1.100 Hausärzte und knapp 2.000 Fachärzte. Die Krankenhäuser sind ein wesentlicher Bestandteil des Gesundheitslandes Mecklenburg-Vorpommern. „Bei der flächendeckenden, qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung der Bevölkerung nehmen sie auch perspektivisch eine zentrale Rolle ein. Deshalb investieren wir in die Zukunft – für die Menschen in der Region“, so Gesundheitsminister Glawe. Seit 1990 sind im Rahmen der Krankenhausfinanzierung mehr als zwei Milliarden Euro in die Krankenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern geflossen. Die stationäre Gesundheitsversorgung ist in Mecklenburg-Vorpommern sichergestellt durch 37 moderne, leistungsfähige Krankenhäuser. Aktuell sind im Krankenhausplan 9.988 Betten und 1.283 tagesklinische Plätze ausgewiesen.

Nachfolger von Hausarztpraxen finden

„Trotz vielfältigster Aktivitäten seitens der Bundesregierung, der Landesregierung und der Kassenärztlichen Vereinigungen gestaltet sich die Suche nach Nachfolgern von Hausarztpraxen zunehmend schwieriger“, so Glawe. Insbesondere durch die Lehrstühle für Allgemeinmedizin an der Universitätsmedizin Rostock und Greifswald ist es gelungen, die Zahl der in Weiterbildung befindlichen Allgemeinmediziner auf mittlerweile ca. 120 im Land zu steigern. Auch durch die zusätzliche Qualifikation, die durch das Kompetenzzentrum für Allgemeinmedizin erreicht wird, ist zu hoffen, dass möglichst viele der jungen Allgemeinmediziner sich für eine Tätigkeit in Mecklenburg-Vorpommern entscheiden.

Attraktivitätsprofil von Gemeinden erstellen

Der Gesundheitsminister hat dafür geworben, dass die Gemeinden ein Attraktivitätsprofil ihrer Gemeinde erstellen. „Ziel ist es dabei, auf sich aufmerksam zu machen, um Ärzte zu gewinnen. Wichtig sind in diesem Zusammenhang Parameter, wie zum Beispiel Infrastrukturangebote, Verkehrsmöglichkeiten sowie die Unterstützung bei der Einrichtung einer Hausarztpraxis“, regte Glawe an. Das Attraktivitätsprofil kann an das Kompetenzzentrum für Allgemeinmedizin mit der Bitte übersandt werden, entsprechende Exposés an die angehenden Allgemeinmediziner an den Universitäten zu verteilen. „Außerdem möchte ich als neuen Ansatz auch noch das Stipendienprogramm für Medizinstudenten, die sich für eine Tätigkeit im ländlichen Raum verpflichten, erwähnen, das noch in diesem Jahr wirksam werden soll“, so Glawe.

Lösungen für konkrete Versorgungsprobleme in ländlichen Regionen

Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Gesundheitsminister Glawe machte darauf aufmerksam, dass ein zukunftsfähiges, langfristiges Konzept zur sektorenübergreifenden Versorgungsplanung in Arbeit ist. „Dieses Konzept wird in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Community Medicine der Universitätsmedizin Greifswald entwickelt. Ziel in dem mehrjährigen Projekt ist es, Lösungen für konkrete Versorgungsprobleme mit Unterstützung der Gesundheitsforschung in ländlichen Regionen zu entwickeln und sie in Modellregionen zu erproben“, erläuterte Glawe. Das Projekt wird sich schwerpunktmäßig mit den Themen Pädiatrie, Geriatrie und Palliativversorgung einschließlich der Implementierung innovativer Versorgungskonzepte beschäftigen. Das Projekt ist auf fünf Jahre angelegt.

Kommunikation zwischen dem ambulanten und stationären Bereich weiter verbessern

Daneben bietet die Telemedizin ein enormes Potenzial für unser Land. „Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung unseres Landes kann Telemedizin gerade in den dünnbesiedelten ländlichen Regionen einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung einer sektorenübergreifenden medizinischen Versorgung leisten“, sagte Glawe im Landtag. Auch die Kommunikation zwischen dem ambulanten und stationären Bereich der Gesundheitsversorgung kann weiter verbessert werden. „Gerade was die Weitergabe von Informationen angeht, besteht noch Bedarf. Hier sind zahlreiche Projekte auf den Weg gebracht. Es wird darauf ankommen, dass die bundesgesetzlichen Rahmenbedingungen verbessert werden und wir die hier gesammelten guten Erfahrungen zügig in die Regelversorgung überführen können“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Harry Glawe abschließend. Als Beispiele nannte er Projekte wie den Telenotarzt, die elektronische Patientenakte und das Projekt Herz-Effekt, die gegenwärtig im Land erprobt werden.

Schwerin - 18.10.2017
Text: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit


Thema im Landtag – Gute Arbeit in der Pflege

Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU): Landesregierung arbeitet an Reform der derzeitigen pflegerischen Versorgung

In Mecklenburg-Vorpommerns Landtag im Schweriner Schloss ist am Donnerstag das Thema „Gute Arbeit in der Pflege“ diskutiert worden. „Die Sicherung einer guten Pflege gehört zu den zentralen sozial- und gesundheitspolitischen Herausforderungen. Das Ziel der Landesregierung ist es, der Bevölkerung eine bedarfsgerechte pflegerische Versorgung zukommen zu lassen und dabei die vorhandenen Ressourcen des Gesundheitssystems optimal zu nutzen. Folglich ist es notwendig Versorgungsstrukturen zu schaffen, die für alle Bürger des Landes zugänglich sind. Dazu müssen wir alle gemeinsam mit vereinten Kräften etwas tun“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe in Schwerin. „Die Landesregierung engagiert sich für eine verbesserte Ausbildung, einen optimierten Personalschlüssel sowie die gerechte Entlohnung der professionell Pflegenden. Dazu werden notwendige und geeignete Maßnahmen ergriffen, um den Pflegeberuf letztlich attraktiver zu gestalten und einen Beitrag zur Nachwuchskräftesicherung leisten zu können.“

Zunahme der Pflegebedürftigen in M-V

Im Zeitraum zwischen 2011 und 2015 erhöhte sich in Mecklenburg-Vorpommern die Anzahl der Pflegebedürftigen von rund 67.600 auf rund 79.100 und damit um 11.500 Personen (Pflegestatistik Statistisches Amt M-V). Laut einer Prognose der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder wird die Zahl der Pflegebedürftigen in den kommenden Jahren weiter ansteigen. Im Jahr 2030 werden demnach voraussichtlich bis zu 93.000 Menschen in M-V von Pflegebedürftigkeit im Sinne des SGB XI betroffen sein. „Die Zunahme von Pflegebedürftigkeit resultiert in einen Anstieg von pflegerischen Versorgungsbedarfen. Gleichzeitig altern auch die Akteure. Die Pflege als größte Berufsgruppe des Gesundheitswesens ist somit besonders betroffen“, sagte Gesundheitsminister Glawe.

Landesregierung arbeitet an Reform der derzeitigen pflegerischen Versorgung

Es bedarf einer Reform der derzeitigen pflegerischen Versorgung im Land Mecklenburg-Vorpommern, der wir uns als Landesregierung bereits seit einigen Jahren angenommen haben. „Dieser Prozess schließt unter anderem die Entwicklung von innovativen pflegerischen Versorgungskonzepten ein, die sich durch eine verbesserte arbeitsteilige Zusammenarbeit der Berufsgruppen im Gesundheitswesen kennzeichnen und entsprechend den regional bestehenden Rahmenbedingungen gestaltet werden müssen“, sagte Glawe.

Personalgewinnung fängt mit Ausbildung an

Auch auf Grund des demografischen Wandels ist eine größere Anzahl an professionell Pflegenden in Mecklenburg-Vorpommern erforderlich. „Personalgewinnung fängt aus meiner Sicht bereits während der Ausbildung an. Derzeit erfolgen die Vorbereitungen zur Umsetzung des Pflegeberufe-Reform-Gesetzes. So müssen u. a. ein Rahmen-Curriculum, eine Ausbildungs- und Prüfungsordnung sowie eine Finanzordnung entwickelt werden. Dies wird für die gesamte Bundesrepublik ein Kraftakt werden“, stellte Glawe fest.

Gesundheitsminister Glawe regte an, die Ausbildung aktiv mitzugestalten, um die Pflegeberufe attraktiver zu machen. „Das gelingt unter anderem mit einer Standardisierung von spezifischen Ausbildungsinhalten. Dies betrifft u.a. Themen wie die Prävention und Gesundheitsförderung, Ethik sowie rechtliche Aspekte des pflegerischen Handelns. Mit einer Standardisierung der Inhalte kann die Vergleichbarkeit der Ausbildung verbessert und die Anrechnung untereinander vereinfacht werden. Ein weiterer positiver Nebeneffekt wäre, Prüfungsfragen für diese standardisierten Themen in einem Pool zu sammeln und somit zu einer stärkeren Vergleichbarkeit der Prüfungen zu gelangen“, regte Glawe weiter an.

Ausbau der hochschulischen Ausbildung

Der Gesundheitsminister machte deutlich, dass er den im Gesetz erstmalig beschriebenen Ausbau der hochschulischen Pflegeausbildung unterstützt. „Mit dem sich derzeit wandelnden Aufgabenspektrum der Pflege werden Pflegefachpersonen künftig komplexere als auch neue Versorgungsaufgaben übernehmen. Diese erfordern eine hochschulische Ausbildung. Ziel muss es dabei sein, die Absolventen insbesondere für eine unmittelbare Tätigkeit mit dem Patienten und das verbesserte Arbeiten im multiprofessionellen Team vorzubereiten. Daher sollten meines Erachtens künftige Studiengangkonzepte einen primärqualifizierenden Bachelorstudiengang und konsekutive Masterangebote für eine Spezialisierung in einem Arbeitsfeld der Pflege beziehungsweise der Wissenschaft, dem Management oder der Pädagogik beinhalten. Dabei ist auf vertikale Durchlässigkeit und die Entwicklung von Anerkennungsverfahren für Pflegefachpersonen mit einer dreijährigen Berufsausbildung ohne formale Hochschulzugangsberechtigung zu achten“, so Glawe. Im Mai dieses Jahres erfolgte dazu auf Initiative des Bildungsministeriums sowie unter Beteiligung des Wirtschafts- und Sozialministeriums die Einrichtung einer landesweiten Arbeitsgruppe zur „Weiterentwicklung der hochschulischen Pflegebildung in Mecklenburg-Vorpommern“.

Derzeit wird unter Beteiligung der Universitätsmedizin Greifswald und der Universitätsmedizin Rostock sowie der Hochschule Neubrandenburg ein gemeinsames hochschulisches Pflegebildungskonzept für unser Bundesland entwickelt. Jede Einrichtung bringt dazu ihre wissenschaftlichen Vorarbeiten und Erfahrungen in der Pflegeausbildung ein. „Der Erfolg dieses Konzeptes erfordert zwei maßgebliche Aspekte: Zum einen die schnellstmögliche Definition von Arbeits- und Tätigkeitsfeldern von hochschulisch ausgebildeten Pflegefachpersonen einschließlich der Entwicklung entsprechender Stellenbeschreibungen. Das sind die wichtigsten Voraussetzungen, um in einem zweiten Schritt darauf aufbauend eine angemessene Entlohnung zu definieren und letztlich realisieren zu können“, sagte Gesundheitsminister Glawe.

Schulgeldfreie Pflegeausbildung ermöglichen

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist es, die Pflegeausbildung für alle Auszubildenden schulgeldfrei anbieten zu können. „Um auch künftig motivierte Auszubildende für die Pflege zu gewinnen, ist die schuldgeldfreie Ausbildung ein Muss. Mit der aktuellen Novellierung des Pflegeberufereformgesetzes werden wir als Landesregierung unseren Beitrag leisten. Die Abschaffung des Schulgeldes wird umgesetzt, so dass damit die Pflegeausbildung eine Aufwertung und Wertschätzung erfährt“, forderte Glawe.

Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege

Im Weiteren engagiert sich die Landesregierung für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege. Neben dem bereits erwähnten künftig veränderten Qualifikationsmix sind dies insbesondere die Bemessung des Personals in der Pflege sowie die gerechte Entlohnung. Zur 94. Arbeits- und Sozialministerkonferenz 2017 ist seitens M-V ein Beschlussvorschlag auf Bundesebene eingebracht worden. Bis ins Jahr 2020 sind auf Bundesebene für die Pflegebranche Mindestentgelte festgelegt worden. Diese enthalten neben einer positiven Mindestlohnentwicklung eine Annäherung der Ost-West Gehälter. Der Unterschied zwischen Ost und West verringert sich von 70 auf 50 Cent. „Dieser Unterschied ist aus unserer Sicht nicht mehr gerechtfertigt. Wir fordern die Mindestentgelte nur noch ohne Regionaldifferenzierung festzusetzen“, so Glawe.

Gleichzeitig werden die Aktivitäten zur Personalbemessung auf Bundesebene unterstützt. Der Handlungsbedarf zur Verbesserung der Personalsituation in der Pflege wurde bereits 2009 erkannt. Mit dem Gesetz zum ordnungspolitischen Rahmen der Krankenhausfinanzierung (KHRG) wurde dieser Aspekt aufgegriffen und ein schrittweises Förderprogramm für bis zu 21.000 Stellen bundesweit eingerichtet. Mit dem Krankenhausstrukturgesetz wurde das Pflegestellen-Förderprogramm fortgeführt und ab 2017 ein Pflegezuschlag zur Förderung der pflegerischen Versorgung im Krankenhaus eingeführt. „Es folgen verbindliche Mindestpersonalvorgaben für stationäre psychiatrische und psychosomatische Einrichtungen und die Einführung von Personaluntergrenzen in pflegesensitiven Bereichen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Glawe abschließend.

Schwerin - 19.10.2017
Text: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit



Thema im Landtag – Prävention stärken – Kampagne für das Impfen
Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU): Intensiv auf die Vorteile des Impfens aufmerksam machen

Im Landtag ist am Donnerstag das Thema „Prävention stärken - Kampagne für das Impfen“ diskutiert worden. „Mecklenburg-Vorpommern ist ein impffreudiges Land. Wir liegen im bundesweiten Vergleich auf den vorderen Plätzen bei den Durchimpfungsraten und haben dadurch bei vielen Krankheitserregern einen Kollektivschutz in der Bevölkerung erreicht. Das ist erfreulich, dennoch müssen wir weiter intensiv auf die Vorteile des Impfens aufmerksam machen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe in Schwerin.

Hohe Impfquoten bei Kindern

Auch die Impfquoten der eingeschulten Kinder sind bei uns sehr hoch: „Gemeinsam mit Brandenburg sind wir die einzigen Bundesländer, die die für die angestrebte Masern-Eliminierung geforderten 95 Prozent bei der zweiten Masern-Impfung erreichen. Diese hohen Werte wollen wir halten oder noch weiter verbessern. Beides passiert nicht von selbst, sondern wir tun viel dafür: Alle Gesundheitsämter bieten in Impfsprechstunden die öffentlich empfohlenen Impfungen an“, so Glawe weiter.

Impfvereinbarungen in M-V

Mit den Krankenkassen hat Mecklenburg-Vorpommern bereits seit Jahren eine Impfvereinbarung gemäß SGB V, nach der die Kosten für Impfstoffe und Verbrauchsmaterialien der von den Gesundheitsämtern durchgeführten Impfungen erstattet werden. Auf der Basis von Verträgen mit den Gesundheitsämtern bieten auch Betriebsärzte diese Impfungen an, sodass auch Beschäftigte damit erreicht werden. „Alle Ärzte, die in Mecklenburg-Vorpommern impfen, sind verpflichtet, sich regelmäßig fortzubilden und ein Impfzertifikat zu erwerben, das alle fünf Jahre erneuert werden muss. Unsere Ärzte sind also beim Thema Impfen immer auf dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand“, erläuterte Gesundheitsminister Glawe.

Öffentlichkeit über die Bedeutung des Impfens informieren

„Wichtig ist es, die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, wie notwendig es ist, sich impfen zu lassen. Mindestens genauso wichtig ist es, auch den Impfschutz zu aktualisieren“, sagte Glawe im Landtag. Ganz aktuell wird zurzeit die Implementierung des krankenkassenfinanzierten Projektes „Wissen schützt“ gemeinsam mit dem Bildungsministerium und dem Landesamt für Gesundheit und Soziales geplant. „Im Rahmen dieses Projektes sollen Schülerinnen und Schüler sowie ihre Eltern gezielte Informationen zum Nutzen von Impfungen durch zuvor geschulte Lehrerinnen und Lehrer erhalten. Dies ist ein wichtiger Beitrag, die Gesundheitskompetenz der Schülerinnen und Schüler zu fördern“, so Glawe.

Nachweis einer ärztlichen Impfberatung

„Wir begrüßen alle Schritte, die das Impfverhalten positiv beeinflussen. Eine solch positive Beeinflussung kann auch ein Gesetz sein“, betonte Gesundheitsminister Glawe im Landtag. Der Bund hat mit dem Präventionsgesetz eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes auf den Weg gebracht, wonach Eltern eine ärztliche Impfberatung nachweisen müssen, wenn ihr Kind in eine Kindertagesstätte aufgenommen wird. „Das ist aber etwas anderes als eine gesetzliche Impfpflicht einzuführen“, sagte Glawe.

Durchsetzung einer Impfpflicht – Thema für neue Bundesregierung

Derzeit hätte das Bundesgesundheitsministerium nach dem Infektionsschutzgesetz die Möglichkeit – mit Zustimmung des Bundesrates – Bürger zu einer Impfung zu verpflichten. Allerdings nur, wenn bei der Krankheit, um die es geht, eine epidemische Verbreitung mit klinisch schweren Verlaufsformen wahrscheinlich ist, also Krankheiten, die in aller Regel zu bleibenden Schäden oder gar zum Tod führen. „Eine solche gesetzlich geregelte Verpflichtung macht nur Sinn, wenn sie eine bundesweite Regelung ist. Krankheitserreger machen schließlich nicht an der Landesgrenze halt. Für uns in Mecklenburg-Vorpommern wäre eine echte Verbesserung nur mit einem Bundesgesetz zu erzielen. Deshalb haben wir im Koalitionsvertrag die Forderung zur Durchsetzung einer Impfpflicht aufgenommen. Dieses Thema gehört unseres Erachtens auf die gesundheitspolitische Agenda der neuen Bundesregierung“, forderte Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Glawe abschließend.

Schwerin - 19.10.2017
Text: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit