Gemeinsam gegen Meeresmüll
Minister Dr. Till Backhaus (SPD) besucht SEK-Küstenputz
Zu Gast beim "SonderEinsatzKommando Küstenputz" war Umweltminister Dr. Till Backhaus heute in Altenkirchen auf der Insel Rügen. In diesem Projekt sammeln Schüler der Regionalen Schule „Windland“ seit 2009 regelmäßig Müll vom Strand der Halbinsel Wittow.
„Wenn man weiß, dass Zigarettenstummel ein bis fünf Jahre, Plastiktüten bis zu 20 Jahre, und Plastikflaschen sogar 450 Jahre erhalten bleiben können, wird deutlich, was wir der Natur mit unserem Müll antun! Das SEK Küstenputz macht auf dieses Problem aufmerksam und geht dagegen an. Die Schüler helfen bei der Reinigung unserer Strände und bei der Sammlung wissenschaftlicher Daten für unser Spülsaummonitoring, gleichzeitig lernen sie mehr über unsere Umwelt und entwickeln dafür ein besseres Bewusstsein", so der Minister.
Auf der 4. Regionalberatung „Meeresmüll für die Umweltbildung“ tauschten sich Schüler und Lehrer mit Wissenschaftlern der Uni Hamburg, der Uni Oldenburg, dem Leibnitz-Institut Warnemünde, der Internationalen Naturschutzakademie Vilm und dem Ostseebüro des WWF in Stralsund zu aktuellen Forschungsergebnissen der Meeresbiologie aus und ließen sich zu Botschaftern in diesem Bereich ausbilden.
„So viel Engagement für die Umwelt ist nicht selbstverständlich und sollte noch mehr Nachahmer finden! Es ist wichtig, den Sinn für unsere einzigartige Natur früh zu schärfen. Denn man schützt nur, was man kennt und versteht“, würdigte Backhaus das pädagogische Konzept der Schule.
Auch versprach er, sich weiterhin für den Küstenschutz stark zu machen. Im September 2016 organisierten die Küstenunion Deutschland und das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie MV (LUNG) gemeinsam den ersten Landesaktionstag gegen Meeresmüll. Gleichwohl sammelt, quantifiziert und kategorisiert das LUNG in enger Kooperation mit verschiedenen Umweltverbänden und Institutionen des Landes den Strandmüll von 100 m langen Küstenabschnitten. Mittlerweile sind Daten von 30 Stränden vorhanden. Im Schnitt wurden rund 70 Müllteile pro 100 m Strandabschnitt gefunden. „Jedes Teil ist eins zu viel! Deshalb ist die Arbeit des SEK so wichtig“, sagte Backhaus.
Als beispielgebend bezeichnete er auch die Initiative des NABU in Sassnitz „Fishing for litter“, bei der Müll als Beifang von den Fischern gesammelt wird und anschließend an Land entsorgt wird.
Im Rahmen der Umsetzung der Europäischen Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie, der HELCOM und dem regionalen Aktionsplan Meeresmüll engagiert sich das Land auf vielen weiteren Ebenen: der BLANO-Fach-Arbeitsgruppe Abfälle im Meer, dem Runden Tisch Meeresmüll zur Maßnahmenentwicklung und Umsetzung und im Expertennetzwerk Marine Litter.
Schwerin - 26.04.2017
Text: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt