Forschung an neuartiger Fußbodenplatte
Holzwerkstoffhersteller aus Wismar forscht an neuartiger Fußbodenplatte
Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU): Forschungs- und Entwicklungsvorhaben soll Alternative zu Fliesen bieten
Die Egger Holzwerkstoffe GmbH & Co. KG aus Wismar forscht derzeit an neuen HDF-Platten (HDF= Hochdichte Faserplatte), die auch in Feuchträumen zum Einsatz kommen sollen. „Das Forschungs- und Entwicklungsvorhaben der Egger Holzwerkstoffe beschäftigt sich mit einem praxisnahen Problem: In Verbindung mit Feuchtigkeit können Holzwerkstoffe aufquellen und dabei dauerhaft ihre Form verändern. Das soll mit den in Wismar neu entwickelten Platten geändert werden, um eine mögliche Alternative zu Fliesen zu produzieren. Das ist ein beispielhaftes Projekt für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Mecklenburg-Vorpommern: nach erfolgreicher Entwicklung und umfangreichen Laborversuchen soll am Ende ein marktfähiges Produkt entstehen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.
Rund 900 Mitarbeiter arbeiten in Wismar an Lösungen rund um den Werkstoff Holz
Das Unternehmen produziert seit 1999 Holzwerkstoffe in Wismar. Neben Faserplatten unterschiedlicher Dichte gehören Laminatfußböden, Leim und Tränkharze zu den Produkten. Ziel des Projektes ist die Entwicklung neuer Platten, die sich unter anderem durch verbesserte Quelleigenschaften, eine erhöhte Biegefestigkeit und einen geringeren Formaldehydgehalt auszeichnen. Bisher bestehen HDF-Platten aus Holzfasern, die bei Kontakt mit Wasser aufquellen und so den Fußbodenbelag beschädigen können. Die Herausforderung des Vorhabens besteht darin, Holzfasern in der Holzwerkstoffplatte vollständig vom Bindemittel zu umschließen und so den direkten Kontakt zwischen Wasser und Faser zu verhindern. Damit einhergeht, dass die Platten an Stabilität gewinnen, sodass sie insgesamt sogar dünner gefertigt werden und dennoch gleichen Anforderungen genügen. Bei der Herstellung von HDF-Platten werden diesen Bindemittel beigemischt, um für die nötige Elastizität zu sorgen und somit die Biegefestigkeit zu gewährleisten. Durch die Modifikation des Binders in der Trägerplatte sollen neben der Erhöhung der Quellungsresistenz und der signifikanten Verbesserung der Festigkeiten auch die in Holz und Leim natürlich vorkommenden flüchtigen Verbindungen nochmals deutlich reduziert werden. „Das Familienunternehmen Egger Holzwerkstoffe in Wismar hat sich mit seinen rund 900 Mitarbeitern einen guten Ruf erarbeitet und steht für Qualitätsarbeit aus Mecklenburg-Vorpommern. Mit dem jetzt laufenden Forschungs- und Entwicklungsvorhaben setzt der Betrieb seinen Weg konsequent fort, Lösungen rund um das Leben und Arbeiten mit Holz anzubieten“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe.
Wirtschaftsministerium unterstützt vor Ort
Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe zur „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Verbindung mit den „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) in Höhe von rund 74.000 Euro. Insgesamt belaufen sich die Investitionen auf mehr als 190.000 Euro. Für die EU-Förderperiode von 2014 bis 2020 stellt das Wirtschaftsministerium 168 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung.
Weitere Informationen
EGGER ist ein weltweit agierendes Familienunternehmen mit Standorten in Europa, Russland und der Türkei. Das Werk in Wismar existiert seit 1999. Mit innovativen Lösungen und bedarfsorientierten Komplettangeboten rund um den Werkstoff Holz, versucht das Werk, seine Kunden zu begeistern. Alleine am Standort in Wismar verarbeiten die rund 900 Mitarbeiter jährlich rund 2 Millionen Raummeter Holz.
www.egger.com
Dieses Projekt wird kofinanziert von der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und aus Mitteln des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
Schwerin - 06.10.2017
Text: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit