Energiepreise lassen Teuerungsrate ansteigen


Energiepreise lassen Teuerungsrate zum Jahresbeginn ansteigen

Was sich im Dezember bereits andeutete, wurde im Januar spürbar: Die Verbraucherpreise steigen wieder. Die Inflationsrate, d. h. die Veränderung zum Vorjahresmonat, kletterte von + 1,9 Prozent im letzten Monat des Vorjahres auf + 2,3 Prozent im Januar. Genauso hoch lag dieser Wert letztmalig im Dezember 2011. Zum Vormonat hingegen sank der Index um 0,4 Prozent. Nach Mitteilung des Statistische Amtes ergab im Januar diese Entwicklung einen Gesamtindex zum Basisjahr 2010 (= 100) von + 109,0.

Seit Oktober 2013 (- 0,7 Prozent) bis November 2016 (- 0,9 Prozent) war für Haushaltsenergie und Kraftstoffe monatlich fast ausnahmslos eine negative Teuerungsrate zu verzeichnen. Energie wurde in diesem Zeitraum zur Inflationsbremse (Jahresdurchschnitt 2016: - 5,1 Prozent). Erst im Dezember 2016 spürten die Verbraucher mit + 1,8 Prozent eine Umkehr dieser Entwicklung, die sich im Januar 2017 sprunghaft mit + 6,4 Prozent fortsetzte. Energie ließ im zurückliegenden Monat die Gesamtteuerung auf + 2,3 Prozent ansteigen; ohne Energie erhöhte sie sich auf 1,9 Prozent.

Nicht alle Energiearten jedoch waren von dieser Entwicklung gleichermaßen betroffen. So verteuerte sich Heizöl im Januar um knapp 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahr; dennoch war es um fast 9 Prozent billiger als 2010. Zentralheizung und Fernwärme hingegen waren um 6 Prozent günstiger als ein Jahr zuvor. Eine weitere Energieart, die Kraftstoffe, lagen im Januar um 12,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. In den zurückliegenden Jahren veränderten sich die Preise im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr zwischen + 19,8 Prozent im November 2007 und - 19,5 Prozent im Juli 2009. Dieselkraftstoff bewegte sich in den Grenzen zwischen + 33,3 Prozent und - 28,2 Prozent und war damit weitaus größeren Schwankungen als Superbenzin unterworfen.

Überdurchschnittlich, orientiert am Gesamtindex von 2,3 Prozent, gestalteten sich im Januar die Preise für Nahrungsmittel (+ 3,3 Prozent zum Vorjahr, darunter Gemüse mit + 11,8 Prozent), Tabakwaren (+ 3,2 Prozent) sowie für Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen (+ 2,8 Prozent).
Verbraucherfreundlich hingegen wurde die Preisentwicklung für Bekleidung und Schuhe mit - 1,3 Prozent, offensichtlich Rabatten im sogenannten Winterschlussverkauf geschuldet, und Ausgaben für Freizeit, Unterhaltung und Kultur (+ 2,0 Prozent) wahrgenommen. Das betraf auch Pauschalreisen im Zeitraum zwischen Jahreswechsel und Winterferien mit + 1,4 Prozent zum Vorjahr und - 19,6 Prozent im Vergleich zur Weihnachtszeit.

Schwerin - 02.02.2017
Text: Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern