Das Ausbildungsjahr 2016/2017 – eine Bilanz


Ministerin Birgit Hesse (SPD): Wir können es uns nicht leisten, auf leistungsschwächere Jugendliche zu verzichten

Jugendliche ohne Ausbildung haben in Mecklenburg-Vorpommern noch sehr gute Chancen, einen Ausbildungsplatz zu erhalten. Das geht aus den Zahlen der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit hervor. Bildungsministerin Birgit Hesse und die Chefin der Regionaldirektion Nord, Margit Haupt-Koopmann, haben heute in Schwerin eine Bilanz des Ausbildungsjahres 2016/2017 gezogen. 513 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber stehen 1.339 unbesetzten Ausbildungsplätzen gegenüber.

„Auf eine Bewerberin bzw. einen Bewerber kommen durchschnittlich fast drei Stellenangebote“, sagte Bildungsministerin Birgit Hesse. „Jugendliche, die in keinem Ausbildungsverhältnis stehen, sollten diese Gelegenheit ergreifen. Unternehmerinnen und Unternehmern rate ich, eine Gruppe von Schülerinnen und Schüler in Betracht zu ziehen, die nicht unbedingt auf den ersten Blick aufgrund ihrer schulischen Leistungen für eine Ausbildung in Frage kommt. Wir können es uns nicht leisten, auf leistungsschwächere Jugendliche zu verzichten“, sagte Hesse.

Die größten Stellenbesetzungsprobleme bestehen im Hotel- und Gaststättenbereich. Dort setzt sich der Trend der letzten Jahre fort. Von den insgesamt 1.339 offenen Stellen konnten im Hotel- und Gaststättenbereich 427 Stellen (rd. 31,9 %) bisher nicht besetzt werden. In den Top 10 der unbesetzten Ausbildungsstellen liegen die ersten drei Berufe im Hotel- und Gaststättenbereich: Koch/Köchin (131 offene Stellen), Hotelfachmann/frau (121), Restaurantfachmann/frau (119) und auf Platz 5 der Beruf Fachkraft im Gastgewerbe (56).

„Unternehmerinnen und Unternehmer müssen sich heute viel einfallen lassen, wenn sie junge Leute möglichst früh an ihren Betrieb binden wollen“, erläuterte Bildungsministerin Hesse. „Dies kann über Praktikumsplätze gelingen, vielleicht auch über einen Ferienjob. Eine konkurrenzfähige Ausbildungsvergütung ist die Voraussetzung, damit sich Schulabgängerinnen und Schulabgänger für eine Ausbildung im Unternehmen interessieren. Außerdem ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf heute wichtig. Und Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen sind es auch“, so die Ministerin.

Unbesetzte Berufsausbildungsstellen (Stand: Ende September 2017)


Schwerin - 02.11.2017
Text: Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur