Ablenkung am Steuer
Innenminister Lorenz Caffier (CDU) zur Ablenkung am Steuer im Straßenverkehr: Keine Mail, kein Chat, kein Anruf ist ein Menschenleben wert
Nur mal kurz die letzte WhatsApp gecheckt oder einen neuen Kontakt gespeichert. Das dauert nur Sekunden und kann doch tödliche Folgen haben. Während der Fahrer abgelenkt ist, legt das Auto beträchtliche Strecken zurück. Dies aber im Blindflug.
Innenminister Lorenz Caffier nimmt die Veranstaltungen des Bundesverkehrsministeriums und des Deutschen Verkehrssicherheitsrats zur Kampagne „Runter vom Gas“, die heute am Goethe Gymnasium in Demmin durch das Polizeipräsidium Neubrandenburg begleitet wird, zum Anlass hinsichtlich des Themas Ablenkung im Straßenverkehr zu sensibilisieren. Einen weiteren Aktionstag zur Kampagne „Junge Fahrer“ führt heute die Landesverkehrswacht Mecklenburg-Vorpommern an der Kaufmännischen Beruflichen Schule der Hansestadt Greifswald durch.
„Die meisten Unfälle sind vermeidbar, weil sie oft auf menschlichem Fehlverhalten beruhen, das sich abstellen lässt. Es ist aber offenbar noch nicht ins Bewusstsein aller vorgedrungen: Smartphone am Steuer - das kann schnell tödlich enden. Dies gilt für motorisierte Verkehrsteilnehmer gleichermaßen wie auch für Fahrradfahrer“, so Innenminister Lorenz Caffier und ergänzt: „Wichtigste polizeiliche Leitlinie ist ein konsequentes Vorgehen gegenüber Rasern, Dränglern und anderem verkehrsgefährdenden Verhalten, insbesondere bei Alkohol und Drogen am Steuer und eben bei der Nutzung von Smartphone und Tablets während der Fahrt. Die Ablenkung vor allem durch Smartphones ist zu einer regelrechten Seuche geworden. Keine Mail, kein Chat, kein Anruf ist ein Menschenleben wert. So klar den Verkehrsteilnehmern aber auch sein mag, dass das Smartphone am Steuer verboten und gefährlich ist: Jedes Mal, bei dem nichts passiert, jedes Mal, bei dem man nicht von der Polizei erwischt wird, führt nur dazu, dass beim nächsten Mal wieder getippt oder telefoniert wird. Deshalb sind Veranstaltungen wie heute in Demmin und Greifswald für die Aufklärung und Verkehrsprävention von größter Bedeutung.“
Nach der vorläufigen Statistik wurden für das 1. Halbjahr 2017 insgesamt schon 5.147 (davon 428 Fahrrad und 3.434 Pkw) Handy-Verstöße registriert.
Im Jahr 2016 hat die Landespolizei insgesamt 9.056 (davon 876 Fahrrad und 5.842 Pkw) Verstöße festgestellt, weil Fahrzeugführer in unzulässiger Weise ein mobiles Endgerät benutzten. Im Jahr 2015 waren es insgesamt 9.265 (davon Fahrrad: 758 und PKW: 6.238) (2014: 10.138 davon Fahrrad: 755 und PKW: 6.953)
Hintergrund „Runter vom Gas“:
Initiatoren der Kampagne „Runter vom Gas“ sind das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR).
Mit einer emotionalen Ansprache sensibilisiert „Runter vom Gas“ seit 2008 für Risiken im Straßenverkehr sowie eine Vielzahl von Unfallursachen und will damit für mehr Sicherheit auf deutschen Straßen sorgen.
Im Jahr 2016 verloren nach den Ergebnissen der amtlichen Straßenverkehrs-unfallstatistik 3.214 Personen ihr Leben im Straßenverkehr. 2011 waren es noch 4.009 Getötete. Im selben Jahr wurde im nationalen Verkehrssicherheitsprogramm das Ziel von 40 Prozent weniger Todesopfern im Straßenverkehr bis 2020 definiert.
Mehr Informationen zur Kampagne auf:
www.runtervomgas.de www.facebook.com/RunterVomGas
Schwerin - 06.07.2017
Text: Ministerium für Inneres und Europa