Ein Jahr im Amt - Eine Zwischenbilanz


Frauenpolitischer Stammtisch fragt nach


Ein Jahr nach den Bundestags- und Landtagswahlen hat die Frauenpolitische Runde die Landtagsabgeordnete Beatrix Hegenkötter und Anna Kassautzki zum Gespräch in den Stralsunder Bürgergarten eingeladen. Beide Abgeordnete sind damals jeweils frisch ins Parlament gewählt worden und sollten der interessierten Frauenrunde nun darüber berichten welche Erfahrungen sie in dieser Zeit gemacht haben.

Stralsund - Frauenpolitische Runde

Die Landtagsabgeordnete Beaxtrix Hegenkötter und die Bundestagsabgeordnete Anna Kassautzki (Beide SPD) stellten sich den Fragen der Frauenpolitischen Runde (Foto: Redaktion)


Beide berichten von den ersten Tagen im neuen Amt, den Schwierigkeiten schnell ein neues Büro einzureichten, sofort Mitarbeiter zu finden und sich in den großen Häusern in Schwerin und Berlin zu Recht zu finden. Was anfänglich ganz klar auch eine sehr aufregende Zeit war, worauf aber auch schnell die ersten kleineren Dämpfer kamen. So wollen fast alle SPD Politikerinnen gerne im Bereich Soziales tätig werden, oder alles rund um Schule und Bildung belegen, was aber natürlich nicht geht. Da mussten dann schon die ersten Kompromisse geschlossen werden und ein Ausweichen auf Platz 2 oder 3 der persönlichen Wunschliste in Kauf genommen werden. Statt Bildung ist es dann der Denkmalschutz und das Ressort Kultur geworden, so Beatrix Hegenkötter. Neben ihrer Tätigkeit als Sprecherin der Landtagsfraktion in diesem Bereich ist sie zudem Mitglied im Wissenschafts- und Europaausschuss, im Rechtsausschuss, sowie im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum Thema Unimedizin.

Anna Kassautzki hatte bei ihrem Wunschgebiet Datenschutz offenbar nicht soviel Mitbewerber, weshalb sie nun in dem entsprechenden Gremium einen Sitz hat und sogar stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses ist. Darüber hinaus war sie Mitglied des Koalitionsausschusses und kann mit stolz sagen, das im Koalitionsvertrag ein Satz steht, der aus ihrer Feder stammt.

Die frauenpolitische Runde interessierte natürlich auch insbesondere der Umgang der Männer mit den neuen Frauen im Parlament.

Da gab es schon das eine oder andere "Schätzchen" in einer persönlichen Ansprache, erinnerte sich Anna Kassautzki, was sie aber keinesfalls als absichtlich oder irgendwie herabwürdigend wahrgenommen habe - sie habe dann auch schon mal mit "Ja Hase" geantwortet und somit den Spiess quasi umgedreht. Ihr Gegenüber habe dann selbst gemerkt das diese Form der Ansprache nicht unbedingt angebracht sei.

Insgesamt berichten beide Abgeordnete von vollen Terminkalendern, nicht selten langen Tagen und sehr viel Informationen und Unterlagen die studiert werden wollen und das selbst der Freizeitausgleich nun geplant sein will, damit das Krafttanken in den Pausen auch effektiv ist.

Stralsund - 12. September 2022
Redaktion - Stephan Pundt