Tag des offenen Denkmals


Bauherr und Planer Thorsten-Joachim Kind mit Käthe-Rieck-Ehrenurkunde ausgezeichnet

Am Sonntag, dem 11. September, fand der Tag des offenen Denkmals unter dem Motto „KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz“ statt. Der Tag des offenen Denkmals wurde 1993 von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz als bundesweite Veranstaltung ins Leben gerufen. Er steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und findet in der Hansestadt Stralsund ebenfalls seit vielen Jahren statt.

Der Senator und 1. Stellvertreter des Oberbürgermeisters, Heino Tanschus, begrüßte interessierte Stralsunderinnen und Stralsunder zur feierlichen Eröffnungsveranstaltung im Löwenschen Saal des Rathauses und hob hervor: "Wir sind zurecht ein wichtiger Baustein in der reichhaltigen europäischen Denkmallandschaft und verlässlicher Partner der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Wir haben die Pflicht, unsere Spuren – unsere Kulturspuren – zu legen und zu pflegen."

Stralsund - Urkundenübergabe

Der Planer und Architekt Thorsten-Joachim Kind (Mitte) wird mit der Käthe-Rieck-Ehrenurkunde ausgezeichnet. An seiner Seite Tochter und Ehefrau. Die Urkunde überreichten Heino Tanschus, Senator und 1. Stellvertreter des Oberbürgermeisters (links) und Denkmalpfleger und Laudator Gunnar Möller (rechts).


Nach einem Fachvortrag von Dr. Martin Muschter, Leiter des Ortskuratoriums Stralsund der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, wurde die Käthe-Rieck-Urkunde für besondere Verdienste um die Bewahrung des baulichen historischen Erbes der Hansestadt Stralsund verliehen.
Die Stralsunder Ehrenbürgerin Käthe Rieck war langjährige Mitarbeiterin des damaligen Provinzialmuseums für Neuvorpommern und Rügen und später Leiterin des daraus hervorgegangenen Kulturhistorischen Museums, dem heutigen STRALSUND MUSEUM. In den 1960er Jahren erfasste sie erstmalig die historischen Bauten der Stralsunder Altstadt.

Mit der Käthe-Rieck-Urkunde wurde in diesem Jahr der selbständige Planer und Architekt Thorsten-Joachim Kind geehrt. Er hat für Bauherren in der Sanierung eine Reihe von Objekten vor allem im Altstadtraum beplant, wie die Semlower Straße 30, den Swarte Gang in der Mönchstraße 62, die Frankenstraße 40 und den Frankenwall 6 oder die Langenstraße 41.

"Auf einen Blick hat man in der Badstüberstraße das Wirken von Herrn Kind. Mit der Badstüberstraße 22, einem dreigeschossigen Giebelhaus aus der Zeit um 1800, das er vom Sanierungsträger SES in die Verantwortung übertragen bekam, schuf er sich im Jahr 2000 auch sein eigenes Wohndomizil. Mit der Badenstraße 21 und 21a kamen in unmittelbarer Nachbarschaft preisgekrönte Neubauten auf kriegsbedingten Brachflächen hinzu. Mit dem Neubau Badstüberstraße 5 bekam die schmale gleichnamige Straße wieder ihren alten Charme zurück. Gerade diese Bebauung mit Erhalt eines alten Rotdornbaums und unter Beachtung der besonderen Brandschutzauflagen bei der nur knapp fünf Meter breiten Gasse war eine architektonisch verdienstvolle Leistung, von der sich jeder Stralsunder und Tourist überzeugen kann", heißt es in der Laudatio auf den Preisträger. Ein „Markenzeichen“ seines Wirkens ist die Integration von historischen Bauelementen, speziell der Türen in die Neubauten. Dies ist neben seinen eigenen Häusern in der Badstüberstraße auch an Objekten für einen anderen Bauherrn in der Straße „In der Buchte“ sichtbar.

Für die bisher geleistete Arbeit zur Bewahrung des baukulturellen Erbes sowie bei der Schließung von Baulücken in der Hansestadt Stralsund erhielt Thorsten-Joachim Kind neben dem herzlichen Dank von Oberbürgermeister Alexander Badrow und dem Präsidenten der Bürgerschaft Peter Paul auf Vorschlag der Unteren Denkmalschutzbehörde die Käthe-Rieck-Ehrenurkunde.

Im Anschluss an die Eröffnung führten die Mitarbeiter der Unteren Denkmalschutzbehörde das interessierte Publikum zu ausgewählten KulturSpuren in St. Nikolai und in der Altstadt.

Stralsund - 14.09.2022
Quelle: Pressestelle Hansestadt Stralsund